UZ sprach mit Klaus Leger, Bundeskassierer der DKP, über die Probleme der finanziellen Absicherung der Parteiarbeit und die Schwerpunkte im nächsten Jahr.
UZ: Vor einiger Zeit hast du in der UZ über Schwierigkeiten bei der Abrechnung der Mitgliedsbeiträge in der Corona-Pandemie informiert. Welches Fazit kannst du kurz vor dem Jahresende ziehen?
Klaus Leger: Der zweifache Teil-Lockdown in diesem Jahr hat die Parteiarbeit stark behindert. Viele Mitgliederversammlungen fanden nur als Telefon- oder Videokonferenzen statt, persönliche Treffen fielen oft aus. Das hat auch den Kassiererinnen und Kassierern auf allen Ebenen viel abverlangt, denn nur wenige Genossinnen und Genossen haben einen Dauerauftrag eingerichtet oder eine Einzugsermächtigung für ihre Beiträge erteilt. Trotz dieser komplizierten Situation bei der persönlichen Kassierung können wir zum Jahresende eine positive Bilanz ziehen, denn wir werden die – noch vor der Pandemie – gesteckten Ziele beim Beitragsaufkommen für das Jahr 2020 erreichen. Das ist keine Selbstverständlichkeit und war zur Jahresmitte so noch nicht vorhersehbar. Für diese Kraftanstrengung, die auch 2021 noch nötig sein wird, möchte ich allen Beteiligten herzlich danken.
UZ: Spenden sind das zweite Standbein der DKP-Finanzierung. Auch hier gab es warnende Signale. Gab es beim Spendeneingang eine ähnlich positive Entwicklung wie bei der Beitragskassierung?
Klaus Leger: Leider nicht ganz. Die sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie machen auch um die Mitglieder und Freunde der DKP keinen Bogen. Bei Kurzarbeit oder gar Jobverlust sinken die Spielräume für Spenden. Das bekommen wir real zu spüren. Trotzdem haben wir für unsere internationalen Solidaritätsprojekte – Unterstützung der KP Venezuelas, Unwetterhilfe für Vietnam und die Solidarität mit dem sozialistischen Kuba – ein hohes, jeweils fünfstelliges Spendenvolumen erzielen können. Auch die Spenden für die Sanierung unserer Parteischule, der Karl-Liebknecht-Schule in Leverkusen, sind erfreulich hoch und liegen ebenfalls im Plan.
Die Spendeneingänge für die UZ und die zentrale Parteiarbeit bleiben jedoch noch hinter unseren Zielen zurück. Daher ist hier ein Endspurt zum Jahresende nötig und wir fügen dieser UZ einen Spendenaufruf des Parteivorstands bei.
UZ: Kannst du unseren Leserinnen und Lesern schon einen Ausblick auf die finanziellen Schwerpunkte im nächsten Jahr geben?
Klaus Leger: Wir stehen in einer unversöhnlichen Auseinandersetzung mit dem kapitalistischen System und können uns nur dank der Solidarität unserer Mitglieder und Freunde finanzieren. Auch im nächsten Jahr stehen unsere internationalistischen Projekte und die Absicherung der zentralen Arbeit des Parteivorstandes und der UZ ganz oben auf der Agenda. Mitte 2021 wird die sanierte Karl-Liebknecht-Schule eröffnet, dann geht es um die Finanzierung des Betriebs unserer Parteischule. Außerdem möchten wir im Frühjahr zu Spenden für die DKP-Jugendarbeit aufrufen und unser Eingreifen in den Bundestagswahlkampf wird ebenfalls nicht kostenlos möglich sein. Die Aufzählung der eigentlich notwendigen politischen Aufgaben könnte hier beliebig fortgesetzt werden.
Spenden und Beiträge bleiben also auch 2021 das finanzielle Fundament für unsere Parteiarbeit. Allerdings konnten wir durch einige Großspenden und Erbschaften in der jüngsten Vergangenheit etwas über den Tellerrand hinausblicken und Projekte wie die Sanierung unserer Parteischule angehen. Auch in Zukunft sind wir darauf angewiesen, dass uns Genossinnen und Genossen mit Zuwendungen unterstützen oder uns in ihrem Testament bedenken. Weitere Informationen haben wir in der Broschüre „Spuren hinterlassen“ zusammengefasst, die bei finanzen@dkp.de angefordert werden kann.
Organisierter Widerstand kostet Kraft – aber auch Geld!
Spendenkonto DKP-Parteivorstand
GLS-Bank | BIC: GENODEM1GLS
IBAN: DE63 4306 0967 4002 4875 01