Viel los war am 19. Dezember vor dem Netto-Markt in Mörfelden. Die örtliche Stadtverordnetenfraktion der DKP/LL war zu Besuch vor dem von der Schließung bedrohten Supermarkt. Unter dem Motto „Fraktion vor Ort“ wollten sich Mandatsträger und Unterstützer der DKP/ Linke Liste ein eigenes Bild machen und mit Kunden und den Initiatoren der Proteste gegen die Schließung des Marktes sprechen. Immer wieder war dabei zu hören „Wir brauchen hier einen Lebensmittelmarkt im Wohngebiet“, „Das ist für uns eine Katastrophe“ oder „Wo sollen wir ältere Menschen denn einkaufen, wenn unser Laden hier dicht macht?“
Großes Unverständnis war auch darüber zu hören, dass der Antrag der DKP/LL zu diesem Problem gerade in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung abgelehnt wurde. Dabei wollte man vom Magistrat einen aktuellen Sachstand und wissen welche Bemühungen es von Seiten der Stadt Mörfelden-Walldorf gibt, um den Markt zu erhalten. Die restlichen Parteien lehnten dieses Begehren ab „das ist nicht Sache der Stadt“ und „uns sind die Hände gebunden“. Mittlerweile haben rund 1500 Menschen eine Resolution zum Erhalt des Supermarktes unterzeichnet. „Diese Menschen warten auf Antworten und haben ein Recht zu wissen was unternommen wurde und wie es weitergeht“, so Dietmar Treber, Stadtverordneter der DKP/ Linke Liste.
Vor dem Markt sorgte eine Bilder-Galerie des „blickpunkt“ (Stadtzeitung der örtlichen DKP) mit großformatigen Fotos der aktuellen Protestaktionen zum Erhalt des Marktes für viel Gesprächsstoff und manchem Schmunzeln.
Auch wenn es im Rathaus heißt, die Erfolgsaussichten den Markt zu retten seien äußerst gering, sollen Anfang des Jahres die Aktionen weiter gehen. „Egal wie ein Discounter auch heißt oder welcher Markt hier eventuell neu einziehen sollte, wir wollen auch in Zukunft fußläufig einkaufen können“, so der Wunsch von Ursula Bleckwenn-Oldenburg, Initiatorin der Proteste.
Die 1 500 in kurzer Zeit gesammelten Unterschriften sind zudem ein Auftrag an die Kommunalpolitik erneut aktiv tätig zu werden.
Die Stadtverordneten-Fraktion der DKP/LL hat angekündigt, weiterhin in dieser Sache „am Ball“ zu bleiben. Alle Beteiligten, der jetzige Marktbetreiber, der Investor, die Stadt und die Initiatoren der Proteste zum Erhalt eines Marktes gehören an einen Tisch, so Treber – „und das ganz schnell“.