Der Wohnungskonzern LEG, nun zweitgrößter Anbieter auf dem deutschen Wohnungsmarkt, hat seinen Geschäftsbericht vorgestellt. Mittlerweile gehören nach Angaben des Deutschen Mieterbunds Nordrhein-Westfalen (DMB NRW) rund 166.200 Wohnungen zum Bestand der LEG, das sind 22.000 mehr als im Vorjahr. Diese starke Expansion gehe „zu Lasten der Mieterinnen und Mieter“, sagt Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des DMB NRW. Der DMB verzeichne viele Klagen über ausbleibende Reparaturen und die schlechte Erreichbarkeit der LEG, es gebe immer wieder Berichte über defekte Aufzüge oder Wasserschäden, deren Instandsetzung teils Monate dauere. „Es fehlen weiterhin Ansprechpartner vor Ort. Meldungen an den Konzern scheinen oftmals in den Warteschlangen der Hotline ‚verloren‘ zu gehen. Anders können wir uns die Diskrepanz in der Wahrnehmung des Unternehmens kaum erklären“, so Witzke.
Weitaus erfreulicher sei die Lage dagegen für Investoren und Aktionäre. Basierend auf einem neuen Rekordgewinn im operativen Geschäft von 423 Millionen Euro soll eine Dividende von 4,07 Euro je Aktie (+ 7,7 Prozent) ausgeschüttet werden. In der Summe entspreche diese Dividendenzahlung rund 43 Prozent der Mieteinnahmen, so der DMB NRW. Um immer neue Rekordergebnisse zu erreichen, setze der Konzern auf überdurchschnittliche Mieterhöhungen. Diese fielen mit 3,2 Prozent 2021 deutlich höher aus als der Bundesmietenindex mit 1,3 Prozent Steigerung im gleichen Jahr. Der DMB NRW rät dazu, Mieterhöhungen und auch Betriebskostenabrechnungen fachkundig prüfen zu lassen.