Diskriminierende Speicherpraxis

Wie eine in der letzten Woche veröffentlichte parlamentarische Anfrage der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft ergab, werden HIV-Positive in der polizeilichen Datenbank „Inpol“ nach wie vor dem Merkmal „ANST“ für „Ansteckend“ zugeordnet. Gleiches gilt für Menschen, die mit Hepatitis B oder C infiziert sind. Die Speicherpraxis soll angeblich dazu dienen, Polizeibeamte im Dienst zu schützen. Damit hält ausgerechnet der aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen bestehende Hamburger Senat an der umstrittenen Datensammlung fest.

„HIV-Positive brauchen keine Stigmatisierung, sondern reale Unterstützung. Und Polizeibedienstete brauchen keine Panikmache, sondern realen Schutz vor Gefahren. Wir fordern deshalb die Streichung des Merkmals ‚Ansteckend‘ aus der Polizeidatenbank, so wie es die ‚rot-rot-grüne‘ Koalition in Berlin vereinbart hat“, sagte Deniz Celik, Gesundheitspolitischer Sprecher der Hamburger Linksfraktion.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Diskriminierende Speicherpraxis", UZ vom 9. Dezember 2016



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit