Die Digitalisierung ist die nächste große industrielle Revolution, die massiv in das Leben der arbeitenden Menschen eingreifen wird.Sie ist in vollem Gange und wird nicht nur den Arbeitsbereich erfassen, sondern alle Bereiche unserer Gesellschaft. Sie hat einerseits Vorteile, aber auch gewaltige Nachteile. Die Vorteile, die genannt werden sind, dass sie uns eine größere Mobilität bringen wird sowie eine noch schnellere Datenübertragung – letztere wird dann in Echtzeit erfolgen. Alle wissenschaftlichen Bereiche werden einen Sprung nach vorne machen, auch die Medizin. (…)
In den Betrieben wird es Computer als Vorgesetzte geben. Die Firma Hitachi hat dies schon erfolgreich getestet. Aber es gibt auch sehr viele negative Dinge. Bis zum Jahr 2030 sollen zum Beispiel nach einer Oxford Studie 50 Prozent aller Arbeitsplätze wegfallen. Bei den Automobil-Mechatronikern sind 80 Prozent aller Arbeitsplätze automatisierbar.Es wird eine neue Massenarbeitslosigkeit entstehen.
Die Arbeitslosigkeit wird auch einen Teil der Facharbeiterschaft erfassen. Die Verfügbarkeit des Arbeitnehmers wird sich bis ins Private erstrecken und das den ganzen Tag. Millionen von Menschen sind dann ohne festes Einkommen. Die totale Überwachung ist dann das Abfallprodukt der Digitalisierung. Betriebe bilden sich um in Wertschöpfungsketten. Tarifverträge gelten dann in der gesamten Wertschöpfungskette. Tarifverträge werden von den Unternehmern versucht zu unterlaufen. Die Kapitaleigner werden versuchen, die Sozialsysteme so zurückzuschneiden, dass sie dafür keine Ausgaben mehr tätigen müssen. Es ensteht eine Spaltung der Arbeitnehmerschaft. Der Faktor Arbeit wird bewusst geschwächt. Zur prekären Arbeit kommt die prekäre Selbständigkeit dazu. (…)
Der arbeitende Mensch wird zum Spielball der Konzerne, wenn sich die Gewerkschaften nicht auf die Hinterfüße stellen und wenn die Arbeiter diese nicht stärken. Weil die Digitalisierung jetzt schon im Gange ist, sind wir als DKP aufgerufen, Flagge zu zeigen und ein Konzept des Widerstandes gegen diese Entwicklung zu erarbeiten und aufzulegen. Nicht um sie zu verhindern, das können wir nicht, aber mit unseren wenigen Mitteln zu versuchen, ihr die schlimmsten Zähne zu ziehen.
Eine klare Sache ist da in erster Linie die Solidarität mit den Aktionen der Gewerkschaften sowie Aufklärungsarbeit bei den Arbeiterinnen und Arbeitern über die kommende Entwicklung.