Mehr Arbeit, mehr Zeitdruck, mehr Stress: Die Digitalisierung in Unternehmen belastet nach einer Umfrage des DGB zunehmend die Arbeitnehmer. Arbeitgeber nutzen sie auch zur Überwachung. Gewerkschafter fordern eine Anti-Stress-Verordnung. Permanente Erreichbarkeit durch das Smartphone, eine Flut von E-Mails, die Beschäftigte lesen und beantworten müssen, dazu die komplette Überwachung aller Arbeitsabläufe durch den Arbeitgeber.
Die Art und Weise, wie die digitale Technik zum Einsatz komme, bedeute für viele Beschäftigte keine Entlastung, sondern zusätzlichen Stress, warnt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.
Für seinen jährlichen Index hat der DGB fast 10 000 Beschäftigte aller Branchen und Berufsgruppen befragt. Ergebnis der nun vorgelegten Sonderauswertung: 46 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Arbeitsbelastung aufgrund der neuen Technologien zugenommen habe. 54 Prozent sagten in der repräsentativen Umfrage, ihre Arbeitsmenge sei durch die Digitalisierung größer geworden. 69 Prozent beklagen, sie würden ständig unterbrochen oder gestört.
„Und der generell schon hohe Anteil von Beschäftigten, die oft gehetzt und unter Zeitdruck arbeiten müssen, nimmt mit steigendem Digitalisierungsgrad noch zu“, sagt Buntenbach. „Eine bedenkliche Entwicklung, da ein hohes und dauerhaftes Stressniveau am Arbeitsplatz für die Betroffenen mit großen gesundheitlichen Risiken verbunden sei, 43 Prozent der Erwerbsminderungsrenten gehen heute auf psychische Erkrankungen zurück …“