Die Welt zu Gast bei Freunden

Dümmer geht immer – dann kommt es meist von „Bild“. Hieß es 2006 zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland noch: „die Welt zu Gast bei Freunden“, blökt die „Bild“-Zeitung die Fans nun von Werbeplakaten an, dass Europa ein „geiles Land“ sei. Natürlich rechtzeitig aufgestellt zur EU-Wahl, bei der sich ein imperialistisches Staatenbündnis anmaßt, die Wahl für einen Kontinent zu organisieren. 140 Millionen Menschen leben in der EU in Armut und werden die Spiele höchstens zu Hause sehen können. In der Vorrunde kostet ein Ticket in den hinteren Reihen 50 Euro. Für das Endspiel wird fast das Doppelte verlangt. Diejenigen, die eine Karte ergattert haben, müssen sich auf umfangreiche Überwachung einstellen. So warnte etwa der Deutsche Anwaltverein (DAV) vor einem „Überwachungsstaat unter dem Deckmantel des Terrorschutzes!“ Dass es bei solchen Gelegenheiten um die Kriegstüchtigkeit nach Innen geht, macht der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt zehn Jahre nach dem „Sommermärchen“ von 2006 deutlich: Die Sicherheitsbehörden waren tief in den Anschlag verstrickt und griffen nicht ein. Im Gegenteil: Die Gefährdung Deutschlands durch die imperialistische Politik der Bundesregierungen wurde ausgeweitet.

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"Die Welt zu Gast bei Freunden", UZ vom 14. Juni 2024



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