Die Erinnerung an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurde von der KPD und der revolutionären ArbeiterInnenbewegung am Leben erhalten. Alljährlich demonstrierten Zehntausende nach Berlin-Friedrichsfelde, wo Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und 31 ermordete JanuarkämpferInnen begraben liegen. Nach dem Tode Lenins am 21. Januar 1924 wurde auch dieser große Revolutionär in die Ehrung einbezogen, es entstanden die LLL-, die Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Feiern.
Nach Entwürfen von Mies van der Rohe wurde 1926 an der Grabstätte das Denkmal der Novemberrevolution – auch Denkmal für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht genannt – errichtet. Das Denkmal wurde nach der Machtübernahme durch die Hitler-Faschisten 1933 geschändet, das Mahnmal zerstört. Doch auch in der Illegalität fanden sich KommunistInnen zu kleinen, geheimen LLL-Feiern zusammen. Nach der Befreiung vom Faschismus vor allem durch die sowjetische Rote Armee am 8. Mai 1945 konnte Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs und Lenins wieder offen gedacht werden. Die jährlichen LLL-Demonstrationen entwickelten sich in der Deutschen Demokratischen Republik zu staatlich geplanten und durchorganisierten Massendemonstrationen, vorbei an der Ehrentribüne mit der Partei- und Staatsführung.
Nach der „Wende“ 1989 demonstrierten die Menschen am 14. Januar 1990 zum ersten Mal ohne staatliche Organisation zur Gedenkstätte der Sozialisten. 1992 zog erstmals ein Demonstrationszug von mehreren Tausend Menschen vom Leninplatz zur Gedenkstätte der Sozialisten. An der Spitze des Zuges wurde ein Wagen mit Steinen des Lenin-Denkmals mitgeführt, dessen Abriss am 8. November des Vorjahres entgegen massiver Proteste vieler BerlinerInnen begonnen hatte.
(Aus einer Broschüre der Thälmann-Gedenkstätte Hamburg)