Der Einschätzung von Björn Blach ist im Wesentlichen zuzustimmen. Mit der Durchführung der Corona-Maßnahmen wird eine Spaltung der Arbeiterklasse erreicht. Das Kapital freut sich, denn die Spaltung ist gelungen und lenkt von vielen wichtigen Fragen ab, in denen eigentlich Klassenauseinandersetzungen anstehen. (…)
Ich kenne einige Genossinnen und Genossen, die sofort mitdemonstrieren würden, wenn gegen die Demokratie-Einschränkungen durch ständig wechselnde Corona-Maßnahmen zur Demonstration, aber von linken Organisationen aufgerufen würde. (…)
Die gesellschaftliche Linke versteckt sich derzeit in der Mehrheit hinter dem bürgerlichen Staat, unterstützt ihn meist kritiklos in dieser klassenpolitisch eminent wichtigen Frage und fordert regelmäßig noch härtere Maßnahmen gegen abweichende Ansichten. Die massive Einschränkung demokratischer Freiheiten findet in unserer linken Presse nicht, in der UZ ab und zu, aber nicht in den Leserbriefspalten, statt. (…)
Am Ende werden wir nicht darum herumkommen, den Kampf um die Meinungsführerschaft großer Teile des in Bewegung geratenen Kleinbürgertums (u. a. mit vielen Selbstständigen) mit zu führen, um es nicht in seiner Verzweiflung und Existenzangst ungewollt und kampflos den Nazi-Faschisten zu überlassen. (…)