Am 16. November war die Journalistin und Chefredakteurin von „Melodie & Rhythmus“, Susann Witt-Stahl, auf Einladung von DKP, SDAJ und VVN in Gießen. Das Thema ihres Vortrags: „Geschichte, aktueller Einfluss und Stärke der Faschisten in der Ukraine“. Witt-Stahl freute sich darüber, dass eine solche Veranstaltung in der Gießener Kongresshalle stattfinden konnte: „Das ist in vielen Städten so nicht mehr möglich.“ Die Referentin zeichnete vor mehr als 40 Gästen minutiös nach, wie die Ukraine seit 2014 von den NATO-Ländern mit Geld und Waffen aufgerüstet wurde und welche Rolle Faschisten im Feldzug gegen Russland spielen.
Dabei wurde klar, dass die Faschisten in der Ukraine keine guten Wahlergebnisse brauchen, weil die meisten Parteien in der Ukraine deren Positionen längst übernommen haben und andere verboten sind. Die faschistische Ideologie gehöre in der Ukraine inzwischen zur Popkultur und habe die kulturelle Hegemonie errungen. Witt-Stahl ging in ihrem Vortrag zurück in die Geschichte: Deutschland sei nach 1945 ein wichtiger Unterstützer des Banderismus gewesen – und es sei kein Zufall, dass Bandera in München lebte. Auch die USA und Großbritannien hätten die ukrainischen Faschisten bereits nach 1945 massiv unterstützt, um eine antikommunistische Guerilla in der UdSSR zu etablieren. Die Terrorlinie lässt sich bis heute nachzeichnen – und das tat Susann Witt-Stahl kenntnisreich.