Die Bundeswehr überwacht in den kommenden acht Monaten erneut den Luftraum über den baltischen NATO-Staaten Estland, Lettland und Litauen. Ein Geschwader der Luftwaffe übernahm am Montag von Frankreich das Kommando auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari. Für den Einsatz werden dort bis zu sechs „Eurofighter“ stationiert. Wechselnde Kontingente deutscher Soldaten auf dem Stützpunkt werden bis Jahresende vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ aus Wittmund kommen, danach folgt bis Ende April 2021 das Taktische Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg an der Donau.
Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Luftstreitkräfte. Die NATO „sichert“ deshalb bereits seit 2004 von Militärstützpunkten in Ämari und Siauliai (Litauen) die Grenze zur Russischen Föderation. Deutschland übernimmt die Aufgabe zum zwölften Mal und ist laut Bundeswehr „einer der wichtigsten Truppensteller“ innerhalb der NATO. Zuletzt war die Luftwaffe von September 2018 bis April 2019 beim „Air Policing Baltikum“ im Einsatz.
Geplant ist noch für dieses Jahr ein verlegefähiger Luftverteidigungs-Gefechtsstand in Siauliai. Dafür wurden bereits im August rund 260 zivile und militärische Angehörige der Bundeswehr nach Litauen verlegt.