Die Dasslers
Schön verpackt in schnulzigen Bildern wird die Erfolgsgeschichte der beiden Brüder nebst ihrem familiären Umfeld abgedreht. Wie aus ihrer Klitsche ein weltweiter Konzern mit Sportartikeln wurde – so was erfreut den, der nicht nachfragt. Darüber, dass Adolf und Rudolf Dassler ab 1933 NSDAP-Mitglieder waren und dass im Zweiten Weltkrieg in ihrer Schuhfabrik Rüstungsgüter hergestellt und wofür auch französische Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, darüber kein Wort.
Tradition ungebrochen: Laut der auflagenstärksten brasilianischen Tageszeitung „O Globo“ lud der Konzern im Mai 2009 in Rio de Janeiro zu einer „Adidas House Party“ in eine mit Hakenkreuzen und Nazi-Memorabilien geschmückte Villa.
Fr, 14.4, 20.15 Uhr, ARD
Zweimal Billy Wilder
Auf die Frage, was denn einen guten Film ausmache, antwortete Billy Wilder „ein gutes Drehbuch“ und dies wiederholte er noch zweimal, um es nachdrücklich zu unterstreichen. Zwei seiner, dem Anschein nach mit so leichter Hand gedrehten Komödien, laufen hintereinander.
„Sabrina“ mit der zauberhaften Audrey Hepburn erzählt in neuer Version das Aschenputtel-Märchen und in das „Appartment“ mit den beiden in großer Spiellaune agierenden Shirley McLaine und Jack Lemmon spielen Doppelmoral, Anpassungsdruck und natürlich die alles besiegende wahre Liebe das gute Drehbuch bis zum Happy End durch.
So, 16.4., 20.15 und 22.05 Uhr, 3sat
Kampf um Europa – Das EU-Dossier
Die Dokumentation deckt die geopolitischen Strategien und Allianzen auf, die die Geschichte der EU von Beginn an bestimmt haben. Schon die Geburtsstunde der EU wurde verklärt: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren es die USA, die die Grundlage für ein antikommunistisches Westeuropa legten, das die Menschen durch Wohlstand gegen die Verlockungen des Sozialismus imprägnieren sollte. Aussöhnung und Völkerverständigung wurden von den Amerikanern unterstützt, waren aber vor allem Voraussetzung für eine gemeinsame westeuropäische Politik, um den fortschrittlichen und demokratischen Bewegungen Einhalt zu gebieten.
Achim Scheunert, bekannt durch eine Reihe gut gemachter Dokumentationen, schafft es, strukturiert und mit deutlichen Bildern und Worten den Charakter dieses politischen Konstrukts den Zuschauern nahe zu bringen.
Mi, 19.4., 20.15 Uhr, phoenix
Arm gegen den Ärmsten
In der nächsten Woche beginnen die Viertelfinalspiele der UEFA Champions-League, am Dienstag werden die ersten Spiele angepfiffen, darunter Borussia Dortmund gegen den AS Monaco.
Nach den aktuellen Statistiken spielt der „arme“ BVB (Marktwert 376 Mio.) gegen den ärmsten Verein (Monaco mit nur 197 Mio Marktwert).
Am Mittwoch dann treffen zwei der reichsten Clubs Europas aufeinander, Real Madrid (766 Mio.) gegen Bayern München (556 Mio.).
Wie auch immer die Spiele ausgehen, die UEFA spült weitere Millionen in die Vereinskassen.
Di, 18.4., 20.45 Uhr, live nur im Pay-TV von Sky
Mi, 19.4., 20.45 Uhr, ZDF