Der rote Kanal

Silences d‘Etat

Ein gut gemachter Film über Wahrheit, Vertuschung, Desinformation und die Rolle von Spin-Doctors ist dem Regisseur Frédéric Berthe gelungen. „Der Staat schweigt“ ist – obwohl bereits 2012 gedreht – natürlich immer noch sehr aktuell, gerade auch mit Blick auf die Affären, Skandale und das Korruptionsgebaren nicht weniger politischer Figuren, die um die Wählerstimmen buhlen.

Sehenswert

Fr, 7.4., 20.15 Uhr, arte

Tatort: Am Ende geht man nackt

Ein Brandanschlag auf die Unterkunft von Flüchtlingen, die Polizeiarbeit von Paula Ringelhahn (gespielt von Dagmar Menzel) und ihrem Team, soweit das äußere, sichtbare Ereignis, das diesen -mittlerweile dritten- Franken-Tatort trägt. Markus Imboden, der Regie führt und dabei das Drehbuch von Karsten Schmidt nutzt, will natürlich mehr. „Im Kern geht es um die Geschichte von Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, weil ihr Leben zu Hause in Gefahr ist“. Die beiden bisherigen Tatorte aus dieser Region waren ansprechend, hoffen wir das Beste.

So, 9.4., 20.15 Uhr, ARD

Die Geschichte des Kommunismus

Michael Kloft, seit vielen Jahren bei Spiegel-TV beschäftigt und mittlerweile Chef beim Pay-TV-Sender Spiegel-Geschichte“ war bisher bekannt für eine Fülle von Dokumentationen über die NS-Zeit. Nun hat er eine zwölfteilige Reihe produziert mit dem Anspruch, eine tiefgreifende Analyse der Ideologie und Politik als „bildmächtige Erzählung aus großen und kleinen Geschichten“ zu wagen. Natürlich wird breitester Raum der Begründung „vom propagierten Himmelreich auf Erden zum Albtraum des Gulag“ gegeben. Die zweiten sechs Teile kommen in der darauffolgenden Woche zur Ausstrahlung. Sicherlich jede Menge Stoff zum Ärgern, aber wir sollten schon wissen, wie im Jahr der Oktoberrevolution Stimmung gemacht wird.

Di, 11.4., ab 18.45–23.15 Uhr, zdf-info

Das Geschäft mit der Armut

Die großen Lebensmittelkonzerne verzeichnen nur noch geringes Wachstum in der nördlichen Hälfte der Erdkugel, hier findet nur noch ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb statt. Neue, vielversprechende Märkte gibt es in den sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern. Dort verkauft man kleine Packungen mit ordentlichem Profit, verspricht Markenqualität und bietet Fertigprodukte mit viel Salz, Zucker und Geschmacksverstärkern. Die Dokumentation von Joachim Walther, zeigt aus zwei Regionen (Sao Paulo und Kenia), wie Kasse gemacht wird. (to/Bayer), Frauen aus Slum-Gebieten werden dazu gebracht, diese Minipa Greenwashing auf Kosten der Ärmsten durchzuführen.

Mi, 12.4., 20.15 Uhr, 3sat

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"Der rote Kanal", UZ vom 7. April 2017



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