Spur der Steine, DDR 1966
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Erik Neutsch bleibt ein ewiges Politikum – und ein verdammt guter Film über Leben und Arbeiten in der DDR.
Mo., 8. 6., 23.40–2.00 Uhr, mdr
Innenansichten: Deutschland 1937
Die TAZ schrieb: „Der amerikanische Dokumentarfilmer Julien Bryan brauchte natürlich eine Genehmigung, um 1937 in Deutschland drehen zu dürfen. Selbst harmlose Touristen, auch das berichtet der Film so nebenbei, fanden sich plötzlich im Knast wieder, weil sie in einem pittoresken deutschen Dorf den Brunnen vor dem Tore fotografiert hatten.
Doch Bryans Aufnahmen, unentwickelt und unzensiert in die USA geschickt und später teilweise für den Film „Inside Nazi Germany“ der US-amerikanischen Wochenschau verwendet, zeigen eine ganz eigene Form von Alltag, einen Alltag, über dem eine drückende Last zu liegen scheint.
Besonders aufschlussreich sind dabei Texte des schwarzen Bürgerrechtlers William E. B. Du Bois, der das damalige Deutschland aus eigener Anschauung eindringlich charakterisierte: „Die öffentliche Ordnung ist perfekt“, schreibt Du Bois, die Arbeitslosigkeit sei stark gesunken, die Leute scheinen wohlgenährt: Doch es gibt keine öffentliche Meinung, nirgendwo wird diskutiert. Bryans oberflächlich schönen Bildern gelingt dabei Herausragendes: Sie zeigen genau das.
Mi., 10. 6., 0.05–1.00 Uhr, arte
Doping, Drogen, Depressionen,
F 2014
Spitzensportler packen aus. Sie stehen für Selbstüberwindung, Performance und Erfolg – Hochleistungssportler sind die Helden der Moderne. Doch wenn sie abtreten und von den Bildschirmen verschwunden sind, ist ihr Absturz umso tiefer und der Preis des Erfolgs umso höher. Ein Preis, den sie vor allem mit ihrer Gesundheit bezahlen.
Do., 11. 6., 20.15–21.45 Uhr, phoenix