Vadder, Kutter, Sohn
Noch kein Abwinken, wenn Axel Prahl mitspielt. Gemeinsam mit Jonas Nay gibt er ein Heimspiel in dieser norddeutschen Komödie. Prahl ist als lässiges Schlitzohr und passionierter Shanty-Musiker zu sehen, Nay spielt den verlorenen Sohn, der nach Jahren in Hamburg nach Dithmarschen zurückkehrt. Zu der Musik von Jakob Ilja, dem Gitarristen der Kultband ‚Element of Crime‘, inszenierte Regisseur Lars Jessen mit viel trockenem Humor einen Vater-Sohn-Konflikt zwischen zwei Sturköpfen, die vom selben Schlag sind.
Fr., 6.10., 20.15 Uhr, ARD
Putins leere Kassen
So richtig was aus dem Arsenal hiesiger Qualitätsarbeit im Russland-Bashing. Udo Lilischkies bemüht sich um ein Bild eines Landes, dessen Führung und Steuerung durch die Zentralregierung in Moskau in vielen Bereichen zu entgleiten droht. Er behauptet, dass Putins Versuch einer zentral vom Kreml gelenkten Wirtschaft oft absurde Züge annehme. Wer versucht, Quellen und Belege für diese journalistische Arbeit in der Dokumentation zu finden, wird nicht fündig.
Sa., 7.10., 20.15 Uhr, tagesschau 24
So auf Erden
Intensiv und profund nimmt das Filmdrama die Zuschauer mit in die Glaubenswelt seiner Figuren, eine von großer Ernsthaftigkeit, von Selbstbefragung und dem Willen zur Nächstenliebe geprägte Welt. Aber auch von einer fundamentalistischen Haltung, die nicht zulässt, dass ein Mitglied in Gedanken oder Taten den Weg der Rechtgläubigkeit verlässt. Nach längerer Pause spielen Edgar Selge und Franziska Walser wieder zusammen und der sehr talentierte Jannis Niewöhner als die Versuchung für Liebe und Vertrauen.
So., 8.10., 20.15 Uhr, one
Tod im Internat
Ein wüstes Drehbuch schmeißt alles mögliche auf einen Haufen: Elite-Internat, LKA, Stasi-Connection und Startbahn-West und alles auch noch als Zeitreise. Um diese krude Gemengelage überhaupt darstellen zu können, ist der Film zum Zweiteiler geworden, die Riege der Darstellerinnen und Darsteller ist zwar lang und erlesen, aber auch die können nicht aus Sch…Butter machen. Vielleicht reicht der erste Teil und am 11.10. (Teil 2) tut man was Besseres.
Mo., 9.10., 20.15 Uhr, ZDF
Stalins James Bond
„Stalins James Bond“ heißt es in der Ankündigung für diese neue Dokumentation über Richard Sorge. James Bond? Ernsthaft?
Sorge war Kommunist, der im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes – offiziell als deutscher Journalist und Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“ – nach Japan ging und dort ein Netzwerk an Informanten aufbaute.
Seine Arbeit, und die seines japanischen Genossen und Journalisten Ozaki Hotsumi hatte nichts mit der „Lizenz zum Töten“ eines James Bond und sehr viel damit zu tun, eine Organisation aufzubauen, verlässliche Informationen zu sammeln und damit der Sowjetunion eine Möglichkeit zu geben, die Gefahr eines Angriffs des faschistischen Deutschlands und Japans einzuschätzen.
Regie: Kama Bonvin, Michael Trabitzsch
Richard Sorge – Der verratene Meisterspion (Deutschland, 2017)
Sa, 7.10., 22:00 Uhr, arte