Nach dem Rückzug von Amira Mohamed Ali vom Fraktionsvorsitz der „linken“ Bundestagsfraktion hat auch ihr Ko-Vorsitzender Dietmar Bartsch angekündigt, nicht mehr für den Vorsitz kandidieren zu wollen. Im Gegensatz zu Mohamed Ali gab Bartsch keine politischen Gründe für seinen Rückzug an. Die Entscheidung sei bereits vor der letzten Bundestagswahl getroffen und trotz innerparteilichen Drängens nicht geändert worden. „Viele schwadronieren aktuell wieder über das Ende der Linken. Sie werden sich ein weiteres Mal irren, wenn die Werte, um die wir in der Gesellschaft kämpfen. wie Menschlichkeit, Solidarität, Herzlichkeit und viel Lächeln, wieder unser Handeln bestimmen“, erklärte Bartsch. In der Zeitung „Die Zeit“ meldete sich zu Beginn der Woche Parteichefin Janine Wissler zu Wort. Sie kündigte Gespräche für eine „tragfähige Lösung“ für den Fraktionsvorsitz an. Die Kommunistische Plattform (KPF) forderte die Parteivorsitzenden in einer Erklärung auf, Bartsch zu einer erneuten Kandidatur zu überreden: „Ihr könntet, ja Ihr müsst versuchen, Dietmar umzustimmen. Eure Erklärung zu Dietmars jüngster Entscheidung wird dem Ernst der Lage nicht gerecht.“ Die Neuwahlen sollen am 4. September stattfinden – Kandidaturen waren zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe am Dienstag noch nicht bekanntgegeben worden.
Der nächste Abgang
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