Zum Leserbrief „Eindeutig abgrenzen“, UZ vom 22. November

Der Begriff „Semit“

Reiner Bielicke, Gelsenkirchen

Die ganze Diskussion müsste es bei Verwendung präziser Sprache nicht geben. Aber das ist ja von der Bourgeoisie als Teil der Vernebelungsstrategie so gewollt (und wird leider von nahezu allen Linken einschließlich der Kommunisten ohne Nachdenken nachgeplappert): Der Begriff „Semiten“ geht auf das Alte Testament der Bibel zurück und bezieht sich auf den ältesten Sohn Noahs mit dem Namen Sem. Sem ist als direkter Vorfahre Abrahams nach biblischer Darstellung „der Vater aller Völker“. Heute werden als Semiten alle Völker bezeichnet, die eine semitische Sprache sprechen und dazu gehören unter anderem Juden UND Araber (de.wikipedia.org/wiki/Semiten).

Die Verwendung des Begriffs „Antisemitismus“ ist also ungenau und irreführend. Korrekt müsste bei der Ablehnung von Juden wegen ihres Judentums von „Antijudaismus“ gesprochen werden und – schwuppsdiwupps – ist eine klare Abgrenzung zum legitimen, wenn auch (eben wegen der Vernebelungsstrategie der Bourgeoisie) zunehmend illegalen – Antizionismus möglich.

Über die missbräuchliche Verwendung des Begriffs „Macht“ wäre übrigens auch noch zu diskutieren.

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"Der Begriff „Semit“", UZ vom 6. Dezember 2024



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