Da ist eine Menge Wut auf der Straße an diesem 1. Mai. So die Wut der Stahlwerker von ThyssenKrupp aus Duisburg und anderen Standorten oder die der Kolleginnen und Kollegen des Dosenwerks Ball in Recklinghausen. Ihnen droht die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze. Und andere Kolleginnen und Kollegen haben solch schlimme Erfahrungen bereits hinter sich, aus vielen kleinen Buden oder von Karstadt, Opel, Nokia oder Schlecker. Abgeschoben in die Arbeitslosigkeit, gar verdammt zu Hartz IV.
Aber auch die Kolleginnen und Kollegen von der Pflege sind unterwegs. Sie möchten nicht nur ihre Arbeitsbedingungen verbessern und fordern mit ihrer Gewerkschaft ver.di einen „Tarifvertrag Entlastung“.
Gefordert werden Löhne, die zu einem guten Leben reichen. Da muss auch an die Rente gedacht werden. Sie muss später eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Das Recht auf Arbeit wird eingefordert werden, gerade die Jugend fordert einen Berufseinstieg, der nicht von prekären Arbeitsbedingungen geprägt ist, von Befristungen und Leiharbeit.
Demokratie darf nicht vor dem Betriebstor aufhören, meinen Menschen nicht nur in der Stadt Brandenburg und wehren sich gegen Mobbing gegen den Betriebsratsvorsitzenden Renato Steinbrink am städtischen Klinikum durch die Geschäftsleitung.
Die Regierungen Deutschlands, der USA und der anderen NATO-Staaten führen Krieg in allen Teilen der Welt. Sie versuchen, die Länder der „Dritten Welt“ wieder zu unterwerfen, um sie besser ausplündern zu können. Die atomare Bedrohung wird wieder real. Das müssen wir stoppen.
Das Band, das uns an diesem Tag zusammenführt, ist die Solidarität, die Erkenntnis, dass die Interessen der Millionen gegen die Interessen der Milliardäre stehen. Unsere Interessen können und müssen wir gemeinsam durchsetzen. Und zugleich wächst die Erkenntnis, dass wir keinen anderen Anstrich brauchen, um Arbeitsplatzvernichtung oder Sozialabbau zu übertünchen, sondern einen wirklichen Politikwechsel.