Seit Montag beginnt die Stadt Frankfurt erstmals mit der Registrierung von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern nach dem so genannten „Prostituiertenschutzgesetz“. Ohne eine rechtliche Regelung zur Durchführung des Paragraphen nimmt das Frankfurter Ordnungsamt die Registrierung der betroffenen Frauen und Männer vor und gibt nach sogenannten „Informations- und Beratungsgesprächen“ die „Hurenpässe“ aus. In diskriminierender Weise wird die Prostituierten-Registrierung in Frankfurt fortan der Abteilung „Akute Gefahrenabwehr“ zugeordnet! Diese Abteilung des Ordnungsamtes ist ansonsten mit Aufgaben des Infektionsschutzes („Rattenbefall“), mit der Entziehung der Freiheit geisteskranker, geistesschwacher, rauschgift- und alkoholsüchtiger Personen sowie mit der Einweisung psychisch auffälliger Personen befasst. Neben Leichenpässen werden von dieser Abteilung des Ordnungsamtes fortan auch „Hurenpässe“ ausgegeben.
Demütigender Spießrutenlauf
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