Zu „Alle gegen rechts?“, UZ vom 26. Januar

Demos erweitern

Kurt Wirth, Kempten

Ich kann fast allem in diesem UZ-Leitartikel beipflichten. Auch dem heuchlerischen Engagement von Scholz, Baerbock, Söder & Co. Trotzdem erhält er am Schluss (und im Titel) einen Schlenker, der mich betrübt: „Seite an Seite mit dieser Kriegsregierung wird der Antifaschismus entpolitisiert und bleibt wirkungslos – ein warmes Gefühl in kalten Zeiten.“ In der Tat stieg mein Blutdruck beträchtlich vor Freude, als ich vernahm, dass über eine Million Menschen, die ich bislang in Lethargie und Ohnmacht versinken sah, plötzlich den „Arsch huh und die Zäng usseinander“ taten. Ich meine nicht, dass der Ansatz zu dieser Bewegung von der Ampel-Regierung kam. Sie ist aufgesprungen. (…) Setzt diese Bewegung nicht gewisse Pflöcke, hinter oder vor diese künftig schwer jemand zurückgehen kann? In meinem überschaubaren Umfeld wurden die Demos und Kundgebungen von dem traditionellen Spektrum an Initiativen und Bündnissen initiiert, die sich seit jeher gegen rechts richten. Dabei sind natürlich verschiedentlich auch Mitglieder von SPD, Grünen, Jusos – auch Bürgermeister. In München entwickelte sich, ausgehend von Mitgliedern der bayrischen Landesregierung, eine interessante Diskussion darüber, ob nicht „Linksextremisten“ hinter den Demos stecken. Soll ich den Mitmenschen, die sich nicht selten zum ersten Mal auf eine Demo begaben, erläutern: Das hättest du besser bleiben lassen? Ist von Demos, die sich nur gegen die AfD richten, abzuraten? Aus meiner Sicht gilt es, sie zu erweitern.

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"Demos erweitern", UZ vom 2. Februar 2024



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