Am kommenden Mittwoch (22. Mai) werden Betroffene des sogenannten Radikalenerlasses von 1972 auf dem Münsterplatz in Bonn protestieren. Sie fordern Rehabilitierung und Entschädigung. Außerdem wehren sie sich gegen die Einführung eines „Verfassungstreuecheck“-Gesetzes, das einem verschärften Radikalenerlasse gleichkäme, wie der „Bundesarbeitssausschuss der Initiativen gegen Berufsverbote und für die Verteidigung demokratischer Grundrechte“ mitteilte. Die Kundgebung beginnt um 15 Uhr. Ab 17 Uhr am selben Nachmittag wird im Rathaus Bonn-Beuel die Ausstellung „Vergessene Geschichte – Berufsverbote“ eröffnet. Für 18 Uhr laden die Berufsverbote-Gegner zu einem „Demokratischen Ratschlag“. Dort soll über den Schutz und die Wiederherstellung von Grundrechten diskutiert werden. An der Podiumsdiskussion nehmen die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern, der Historiker Josef Foschepoth, Joachim Kerth-Zelter (VDJ), Ulrich Schneider (VVN-BdA) und der vom Berufsverbot betroffene Werner Siebler teil. Anlass ist der 75. Jahrestag des Grundgesetzes, das am 23. Mai 1949 verkündet wurde.
Demokratischer Ratschlag
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