Doping ohne Ende …
Der Überlieferung nach lief Pheidippides über 42 km von Marathon nach Athen, um die Nachricht vom Sieg in der Schlacht gegen die Perser zu überbringen. Danach brach er tot zusammen. Das tun sie bis heute: die modernen Marathonläufer.
( Hammer of the Gods27/CC BY-SA 3.0)
Oder: „ARD-Journalist Hajo Seppelt berichtet über Doping in der Leichtathletik: Die ARD-Dopingredaktion hat die Datenbank in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Kollegen der britischen ‚Sunday Times‘ ausgewertet – und die Ergebnisse sind noch viel brisanter, als vermutet.“
Vor allem natürlich bei den Russen entdeckte Seppelt: „Verstrickt war darin neben Ärzten, Betreuern und Sportlern auch die russische Anti-Doping-Agentur. (…) Die Datenbank bricht das Problem auf nackte Zahlen herunter: Bei rund jedem siebten Athleten in den Listen finden sich Werte, die in den allermeisten Fällen nicht natürlich zu erklären sind. In manchen Nationen ist fast die Hälfte der Athleten auffällig. Der Experte Michael Ashenden bringt seine Analyse auf den Punkt: ‚Die Werte in der Datenbank lassen aus meiner Sicht keinen Zweifel zu, dass die Ausdauerdisziplinen von Blutdoping durchsetzt waren. Es tut mir sehr leid für die sauberen Athleten, die um ihre Medaillen betrogen wurden.‘ (…) Beispiele: Im vergangenen Jahr gewinnt Rita Jeptoo den Boston-Marathon, bei der anschließenden Urinkontrolle wird sie des EPO-Dopings überführt. Sie ist gesperrt und geständig. Und gegenüber uns behauptet die Kenianerin, dass sie in ihrem Heimatland seit 2006 keinen einzigen Bluttest habe abgeben müssen.
Die Marathonläuferin Viola Chelangat Kimetto wird im Dezember 2013 positiv getestet, der IAAF fordert vom kenianischen Verband eine unverzügliche Suspendierung. Nach neun Monaten steht sie aber plötzlich in Kroatien wieder auf dem Marathon-Siegertreppchen. Bei unseren Recherchen vor Ort treffen wir Athletenbetreuer, die eidesstattlich versichern, dass man sich nach einer positiven Dopingprobe freikaufen könne. Die Hälfte der 20 000 Dollar Preisgeld gebe man dann ab – ‚und niemand wird vom Doping erfahren‘. Der kenianische Verband will sich dazu nicht äußern. Ist das alles nur Zufall?“
Ein Wissenschaftler (Rolf Ullrich) spricht vor der Kamera von einer „Verschwiegenheitsklausel“ – in der BRD! Niemand fordert dortzulande strikte Kontrollen. Der Sachverhalt ist simpel: Die milliardenreiche Pharma-Industrie amüsiert sich über die bettelarme Doping-Kontrollgeräte-Industrie! Erinnern Sie sich an das Märchen vom Hasen und vom Igel? Wie schön war doch die Zeit, als die DDR noch existierte …