Betr.: UZ vom 4.9.2015, S. 2

Das tut weh

Von Volker Metzroth, Bad Kreuznach

Nachdem mir vor Monaten schon ein Ex-KPD-ML-Funktionär allen Ernstes dazu gratulierte, dass bei Parteivorstandstagungen der DKP wieder Stalin zitiert werde, sehe ich nun mit gemischtem Gefühl der nächsten Gratulation dafür entgegen. Jetzt kam im redaktionellen Teil der UZ Mao Tsetung zu Wort. Ein Zitat, das im Vorspann eines Nachrufs auf eine Genossin Verstorbene unterschiedlich gewichtet, hat mit dem humanistischen Erbe der kommunistischen Bewegung nicht viel zu tun. Ich musste in über 40 Jahren oft hinter Särgen und Urnen hergehen und von Genossinnen und Genossen endgültig Abschied nehmen. Dass der Tod des einen schwerer gewogen haben soll als der eines anderen – das in meiner Parteizeitung zu lesen, das tut weh.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Das tut weh", UZ vom 18. September 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit