Aus dem Grußwort von Aritz Rodriguez Galan für den Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ)

Das Liebknecht-Syndrom

Man könnte sagen, dass der Weltbund der Demokratischen Jugend und die antiimperialistische Jugend weltweit unter dem Liebknecht-Syndrom leidet. Heute ist wieder der 2. Dezember des Jahres 1914 im Reichstag. Während es ein gemeinsames Vorgehen der herrschenden Klassen gibt, die Aufrüstung zu verstärken, den imperialistischen Krieg zu finanzieren, sich direkt oder indirekt an ihm zu beteiligen, versuchen wir, zum Frieden aufzurufen. Wie Liebknecht vor dem Reichstag sagte (weil man ihm das Wort verweigerte): „Nur der Friede, der auf der internationalen Solidarität der Arbeiter und der Freiheit des Volkes beruht, kann ein dauerhafter Friede sein.“

Heute fühlen wir uns auch allein, wenn wir das Ende des imperialistischen Krieges und aller Aggressionen fordern, die bereits vor den letzten Ereignissen stattfanden. Aber wir sind nicht allein. Es gibt tausende Karl Liebknechts weltweit, die das Ende des imperialistischen Krieges fordern und jede Eskalation der Spannungen ablehnen. Wir wehren uns gegen die angekündigten Sanktionen, weil es immer die Arbeiterklasse ist, die am härtesten unter den Folgen zu leiden hat. Wir rufen zu einer politischen und friedlichen Lösung auf, die sich auf die Interessen der Jugend und des Volkes stützt und den Willen des Volkes respektiert. Der Kampf der Völker und der Jugend ist notwendig, gegen den imperialistischen Krieg, die Monopole und die herrschenden Klassen, für die Stärkung des Klassenkampfes und des Kampfes gegen den Imperialismus.

Es ist an der Zeit, darauf hinzuweisen, dass die Jugend und die Menschen weltweit nichts aus dieser Situation zu gewinnen haben. Wir müssen die antiimperialistische Jugend weltweit ermutigen, gegen den Imperialismus zu kämpfen; für die Auflösung und sogar das Recht auf Austritt aus imperialistischen Bündnissen wie der EU und der NATO; und gegen den Beitrag der herrschenden Klassen ihrer Länder zu dieser Situation durch militärische Kollaboration, logistische Unterstützung, Bereitstellung von Stützpunkten und politische und wirtschaftliche Unterstützung. Der Kampf gegen den Krieg und für das Ende des Imperialismus, das letzte Stadium des Kapitalismus, ist unsere Hauptaufgabe. Wir müssen weiterhin für einen dauerhaften Frieden und eine Gesellschaft frei von Ausbeutung und jeglicher Unterdrückung kämpfen. (…)

Genossinnen und Genossen, wir sind uns bewusst, dass dies keine leichten Zeiten sind, um zu kämpfen. Lassen Sie mich an die Genossen Michail und Aleksander Kononowitsch denken, unsere Genossen des Leninistischen Kommunistischen Jugendverbandes der Ukraine. Derzeit werden sie vom neofaschistischen Regime der Ukraine inhaftiert und gefoltert. Dies ist ein neuer Schritt der ukrainischen Regierung in ihrer Strategie der politischen Verfolgung. Aus diesem Grund bekräftigen wir, dass das Leiden der Genossen Kononowitsch in der Verantwortung der ukrainischen Regierung und der imperialistischen NATO, der USA und der Europäischen Union liegen, die dieses verbrecherische Regime unterstützen. Freiheit für Michail und Aleksander Kononowitsch!

Das gesamte Grußwort findet man unter kurzelinks.de/wbdj.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Das Liebknecht-Syndrom", UZ vom 1. April 2022



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Haus.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit