Am vergangenen Sonntag gab es Kommunalwahlen in Hessen

Das brauchen wir …

Von Rudi Hechler

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Die Ergebnisse der Kommunalwahlen sind auch in Mörfelden-Walldorf „vorläufig“. Das System des Panaschierens und Kumulierens braucht Zeit. Wenn diese UZ erschienen ist, werden wir wissen, wer von unseren Genossinnen und Genossen gewählt wurde. Eine Einschätzung der Wahl in unserer Stadt und der Wahlen in ganz Hessen wird folgen müssen.

Am Wahlabend lag aber schon ein „Trendergebnis“ vor. Erfreulich: Die „DKP/Linke Liste“ hat zugelegt und demnach jetzt sechs (statt bisher vier) Sitze in der Stadtverordnetenversammlung.

Wir haben die Stimmung von „Wahlabenden“ schon oft erlebt. Nicht immer gab es große Freude. Aber diesmal ist der Stimmenanteil der DKP/LL von 8,7 auf 14,0 Prozent angewachsen und wir haben jetzt 6 von 45 Sitzen im Stadtparlament. Die SPD verlor 11,6 Prozent, die CDU 6,9, die Grünen 13,4. Die FDP erreichte wieder 6,5 Prozent (+2,8 Prozent). Erstmals kandidierten die „Freien Wähler“ und erreichten 25,9 Prozent. Diese Ergebnisse versuchen wir in den nächsten Tagen zu analysieren. Vor allem auch die neuesten Erklärungen der anderen werden wir zu untersuchen haben.

Am Wahlabend und am folgenden Montag erlebten wir auch die Freude von Freunden und Genossen, die weit weg wohnen. Ein Genosse der Partei „Die Linke“ aus Heidenau meinte am Telefon: „Das brauchen wir …“ und er meinte die Erfolgserlebnisse bei Wahlen, die man auch braucht, um in den täglichen Kämpfen bestehen zu können. Ein Vertreter unserer Liste erzählte: „… ich bin heute früh auf der Straße mit Glückwünschen begrüßt worden“. Andere berichteten ähnliches. Jetzt, am Montag, klingelt ständig das Telefon und E-Mails trudeln ein. Immer ein Glückwunsch – aber auch Fragen über unsere Herangehensweise in diesem Wahlkampf.

Das Aufzählen der Aktionen im Wahlkampf ist das eine, das andere unsere Grundeinstellung bei der Aufstellung der Liste. Ein Wahlvorschlag aus Vertretern der DKP, „Die Linke“, Parteilosen. Junge und ältere, bekannte und neue Gesichter. Das war gewollt, aber auch gar nicht anders möglich. Wir halten es für wichtig, bei Wahlen linke Kräfte zusammenzuführen.

Die Kandidatenliste der DKP/LL war dieses Mal mit 27 Bewerbern länger als unsere Liste von 2011. Der Frauenanteil war höher (er stieg von 21,7 auf 37,0 Prozent).

Die Lokalzeitungen berichteten fast durchweg positiv. Es gab von uns Kleinanzeigen und eine große der Wählerinititive.

Unser „Hauptkampfmittel“ – die Stadtzeitung der DKP „blickpunkt“ – erschien regelmäßig mit einer Monatsauflage von 14 500 Exemplaren und acht Seiten. Jung- und Erstwähler wurden zweimal mit einem Anschreiben mit je 2 000 Exemplaren angesprochen.16 Kandidatinnen und Kandidaten und sechs Unterstützer haben insgesamt 23 Nachbarschafts- und Kandidatenbriefe in sechs Sprachen mit einer Gesamtauflage von 4 400 Exemplaren veröffentlicht und verteilt. Für die „Sichtwerbung“ gab es mehrere Plakatmotive. Der Internetwahlkampf lief mit zwei Auftritten (www.dkp-ll.de und www.dkp-mw.de). Andere neue Medien (Video-Clips, Facebook u. a.) wurden genutzt.

Infostände gab es an mehren Standorten in beiden Stadtteilen regelmäßig. Die monatliche „blickpunkt“-Vorstellung auf dem „Dalles“ – dem Rathausplatz in Mörfelden – läuft seit vielen Jahren und ist eingeführt.

Wahlberechtigte EU-Bürger und deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund wurden in neun Sprachen über Internet und über Klebezettel angesprochen. Es gab eine Saalveranstaltung zur Wohnungsfrage und Aktionen auf der Straße.

Selbstverständlich gibt es auch einige Erfahrungen aus dem Wahlkampf, die wir noch kritisch zu bewerten haben. Vieles müssen wir aufarbeiten. Aber vieles können wir auch weitergeben. Auf unseren Webseiten kann man Kontakt mit uns aufnehmen. Da sind wir jedenfalls und man wird mit uns rechnen können. Auf vielen Gebieten.

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"Das brauchen wir …", UZ vom 11. März 2016



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