Schalke holte auch einen Punkt

Dann eben Mittelmaß

Von Q. Zorra

Das vorletzte Wochenende brachte mit Bundesliga und Wahlen gleich eine Doppelportion unappetitlicher Ergebnisse. Schalke hatte in Hoffenheim die Chance und auch die Fähigkeiten, nach drei Siegen und zwei Niederlagen sich mit zumindest einem Punkt im oberen Tabellendrittel festzusetzen, aber Querlatte und mangelndes Glück bescherte den Knappen dann die unverdiente 0:2-Niederlage. Hoffenheims Trainer Nagelsmann traf denselben nach dem Spiel auf dem Kopf: “Wir haben nicht unbedingt verdient gewonnen.“

Diese Erkenntnis verbesserte allerdings nicht die Bilanz der Gelsenkirchener, die mit dem Stand von neun Punkten am vergangenen Samstag die Leverkusener empfingen. Und das mit einem fulminanten Auftakt, als in der 34. Minute Goretzka die Schalker mit einem klasse Freistoß in die Führung schoss. Aber schalketypisch hielt die Mannschaft den Druck nicht aufrecht. Goretzka versemmelte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine fast sichere Chance, was sicherlich einen Sieg und drei Punkte bedeutet hätte. Aber hätte, könnte, sollte … In der 61. Minute sorgte Bailey für den Ausgleich. Daran änderte auch Alario nichts mehr: Er traf in der 71. Minute zum 2:1, stand dabei aber im Abseits, so dass es bei der Punkteteilung blieb.

Ein mögliches vorläufiges Fazit: Im Fußball und bei Wahlen gewinnt nicht unbedingt der bessere. Aber wenn du nicht antrittst, machst du mit Sicherheit auch keinen Punkt. Und die Besucher des Spiels konnten sich auf dem Weg in die Arena auf der Kurt-Schumacher-Allee und anderen Zufahrtstraßen noch an dem Anblick beachtlich vieler Plakate der DKP erfreuen. Ist doch auch was, oder?

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Dann eben Mittelmaß", UZ vom 6. Oktober 2017



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit