Seit dem 8. und 9. Mai 1945 hat die Welt eine Hoffnung – Für sie gilt es weiter zu kämpfen

Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten

Der Sieg über den deutschen Faschismus vor 77 Jahren bedeutete vor allem für die Arbeiterklassen aller vom deutschen Imperialismus besetzten Länder Befreiung. Alle beteiligten Armeen retteten damals die Welt vor der bis dahin verbrecherischsten Ausgeburt des Imperialismus, aber allein die Rote Armee eröffnete den Völkern der durch sie befreiten Länder die Tore auch zur sozialen Befreiung.

Das Kriegsprogramm des deutschen Imperialismus hatte vorgesehen, ein Terrorregime zu errichten, das auf Sklaven- und Zwangsarbeit beruhen sollte. Ganze Völker sollten ausgerottet werden. Die Vernichtung der Juden Europas war ebenso ein Teil des imperialistischen Programms wie die der Nationen Osteuropas. Bis zu 40 Millionen Sowjetbürger sollten nach diesen Plänen bis zum Ende des „Blitzkriegs“ noch im Jahr 1941 durch Mord und Hunger umgebracht werden, die übrigen „Untermenschen“ als Sklaven deutschen Siedlern dienen. Am Ende hinterließ der deutsche Faschismus in der Sowjetunion 27 Millionen Tote. Die Rote Armee, in der ungezählte Kommunisten kämpften, zahlte den höchsten Preis aller Armeen der Antihitlerkoalition. Mit diesem Krieg sollte nicht nur die Idee des Sozialismus beseitigt werden, das Ziel war, den Arbeiterklassen der eroberten Länder das Rückgrat für immer zu brechen.

Der Sieg über den deutschen Faschismus machte diese Pläne der deutschen herrschenden Klasse zunichte. Nach der sozialistischen Oktoberrevolution von 1917 waren der 8. und 9. Mai das wichtigste Ereignis in der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung und der Menschheit. Von diesen Daten ging der entscheidende Impuls für die Befreiung der kolonial unterdrückten Völker aus. Kein unabhängiges Indien oder Indonesien, kein Sieg der chinesischen Revolution, kein „afrikanisches Jahr“ 1960 ohne die bedingungslose Kapitulation der deutschen Faschisten.

Unter Führung der USA wurde die Herrschaft des deutschen Monopolkapitals in Westdeutschland wiederhergestellt, schon deswegen fand dort keine „Entnazifizierung“ statt. Die BRD wurde gegründet, weil man eine bewaffnete Speerspitze gegen die Sowjetunion benötigte. Es wurde alles getan, um die Erinnerung an die doppelte Befreiung durch die Rote Armee auszulöschen.

Das schien sich von den 70er Jahren an zu ändern. Richard von Weizsäcker sprach in seiner historischen Rede 1985 vom 8. Mai als einem “Tag der Befreiung”. 2005 nahm Bundeskanzler Gerhard Schröder an den Feierlichkeiten in Moskau teil. Bereits 2015 und 2020 aber schlug Angela Merkel die Einladung dazu aus. Den Vorwand lieferte der vom Westen organisierte und finanzierte Putsch von Nationalisten und Antisemiten in Kiew 2014 sowie der Aufstand auf der Krim und in der Ostukraine gegen ihn. Dieser Aufstand bedeutete eine strategische Niederlage des Imperialismus, die erste nach dem Zusammenbruch der UdSSR und der sozialistischen Staaten Europas. Der Versuch, die Ukraine im Handstreich zu nehmen, war gescheitert.

Das Vorrücken von NATO und EU nach Osteuropa schloss ein, dort Nazikollaborateure zu hofieren, den 8. und 9. Mai zu verunglimpfen und die Geschichte imperialistischer Kriege, insbesondere die des Ersten und des Zweiten Weltkrieges, umzuschreiben.

Bereits vor zwei Jahren richtete der 2021 verstorbene Arzt und Kommunist Moritz Mebel angesichts des feindseligen Verhaltens der Bundesregierung zum 8. Mai 2020 einen Brief an den damaligen Außenminister Heiko Maas. Am „75. Jahrestag der Befreiung von der faschistischen Barbarei” wolle er, der als Soldat der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion „unvorstellbare Grausamkeiten, begangen von unseren deutschen Landsleuten”, gesehen habe, Maas daran erinnern: „Wir stehen für alle Zeiten in der Schuld des Landes, das im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Menschen verlor. Das scheint hierzulande weitgehend vergessen. Mehr als das: Die Sowjetunion wird mit Hitlerdeutschland verglichen. Deutsche Panzer stehen im Rahmen der NATO an russischen Grenzen, und die veröffentlichte Meinung schürt antirussische Stimmungen.”

2022 werden Gedenkstätten für Sowjetsoldaten in der Bundesrepublik beschmiert, wird das Zeigen sowjetischer Fahnen verboten, werden Manifestationen zum „Tag der Befreiung” und zum „Tag des Sieges” in Frage gestellt, wird der Abriss von sowjetischen Mahnmalen offen diskutiert, darf der ukrainische Botschafter Melnyk in deutschen Medien fast täglich seiner faschistischen Gesinnung freien Lauf lassen.

Sie haben ihre Niederlagen nicht vergessen, so wie Kommunisten und alle, denen die Nazipest widerwärtig ist, den Sieg über den Faschismus nicht vergessen.

1950 schrieb Johannes R. Becher ein Gedicht, das von Hanns Eisler vertont und von Ernst Busch gesungen wurde. Es hat von seiner Gültigkeit nichts eingebüßt: „Wer hat vollbracht all die Taten, /Die uns befreit von der Fron? /Es waren die Sowjetsoldaten, /Die Helden der Sowjetunion. /Dank euch, Ihr Sowjetsoldaten, /Euch Helden der Sowjetunion!“

1801 Unten - Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten - §dpa, Antifaschismus, Johannes Becher, Moritz Mebel, Richard von Weizsäcker, Rote Armee, Sowjetunion, Tag der Befreiung - Politik

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"Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten", UZ vom 6. Mai 2022



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