Am 19. Juli 1979 zog die Rebellenarmee der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) siegreich in Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, ein. Die faschistische Diktatur Anastasio Somozas, einer von den USA eingesetzten Marionette, war nach jahrelangem schwerem Kampf der Sandinisten gegen die Guardia Nacional beendet worden. Die Menschen strömten in Städten und Gemeinden auf die Straßen und feierten ausgelassen ihre Befreiung. Seitdem wird an jedem 19. Juli der Tag des Sieges der Sandinistischen Volksrevolution als Staatsfeiertag begangen.
In diesem Jahr wurde der 45. Jahrestag der Revolution gefeiert. Eingeladen waren neben zahlreichen Regierungsdelegationen aus befreundeten Ländern auch Delegationen von Gruppen, Parteien und Organisationen, die solidarisch mit der Sandinistischen Revolution sind, aber aus Ländern kommen, die kein freundschaftliches Verhältnis zu Nicaragua pflegen. In diese Kategorie fällt die DKP. Sie übergab ein solidarisches Grußschreiben ihres Parteivorsitzenden Patrik Köbele und der Vorsitzenden der Internationalen Kommission, Renate Koppe, an den Präsidenten Nicaraguas, Daniel Ortega, und Vizepräsidentin Rosario Murillo.
Murillo moderierte das Programm der zentralen Festveranstaltung auf dem Platz der Revolution. Vertreter der Russischen Föderation, Belarus, Burkina Fasos, Südafrikas, Simbabwes, Algeriens und Palästinas hielten Ansprachen. Für Palästina sprach Leila Khaled, Ikone des palästinensischen Freiheitskampfs. Nach ihrer Rede schalten Rufe „¡Viva, viva Palestina!“ über den Platz.
Mit „¡Aquí no se rinde nadie! El pueblo manda y Daniel obedece“ („Hier ergibt sich niemand! Das Volk befiehlt, Daniel gehorcht“) begann Präsident Daniel Ortega seine Jubiläumsrede – ein globaler politischer Rundumschlag, bei dem er Ross und Reiter offen nannte, die USA und NATO für ihren Krieg gegen die Russische Föderation geißelte und zu verstehen gab, dass Russland nach dem Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion gegen Nazideutschland nun wieder einen Krieg gegen den Faschismus führt, bei dem die Faschisten in der Ukraine von den bürgerlich-demokratischen Ländern der EU mit aller Kraft unterstützt werden. Auch dass Deutschland den zionistischen Genozid in Gaza politisch und materiell unterstützt, ließ er nicht unerwähnt.
Die Hymne der Sandinisten, „Adelante marchemos Compañeros“, riss erneut alle Gäste von den Stühlen. Nicht nur auf dem Platz wurde kräftig gesungen. In den umliegenden Straßen sangen die Menschen mit, die keinen Platz mehr vor der Haupttribüne gefunden hatten. Sie hatten Daniel Ortega und den Konvoi der Gäste bereits bei der Einfahrt frenetisch begrüßt. Nicaragua geht seinen konsequenten revolutionären Weg und kann dabei auf viele solidarische Freunde zählen.