Der Reichtum der kapitalistischen Gesellschaften erscheint als eine ungeheure Limonadensammlung – ungefähr so beginnt Karl Marx „Das Kapital“. Coca-Cola ist das Symbol für die Art von Weltoffenheit, mit der der US-Imperialismus den Erdball bezuckert, und deshalb hatte der Konzern kein Problem damit, dass Anti-AfD-Aktivisten sein Logo für ein Plakat benutzten.
Marx zeigt, wie die Limonadenproduktion für den Markt den Irrsinn der ganzen kapitalistischen Konkurrenz im Keim schon in sich trägt. Die AfD wollte das Plakat kontern, indem sie Pepsi- oder Fritz-Cola als Alternative für Durstige anpries – nur: Weder für Hipster-Nischenanbieter noch für internationale Monopole ist die AfD zur Zeit die erste Wahl zur Sicherung ihrer Profite, die PR-Abteilungen ließen sie abblitzen. Die AfD wird sich weiter bei „unseren heimischen Unternehmen“ und „Marktführern“ (Björn Höcke über Vita-Cola) anbiedern müssen, bis die ihr die Macht antragen.
Für Marx drängt die Limonaden-Anarchie zu ihrer eigenen Aufhebung: der geplanten, vergesellschafteten Getränkeabfüllung. Club-Cola mag man als Beweis werten, dass der DDR-Sozialismus nicht alle Bedürfnisse befriedigen konnte. Andererseits: Eine Gesellschaft ohne Krieg und Coca-Cola, ohne Armut und AfD – immerhin.