Bei den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung in Chile entfallen 65 der insgesamt 155 Mandate auf linke Parteien, 25 davon auf Mitglieder der sozialdemokratisch orientierten Lista Apruebo, 27 auf Apruebo Dignidad, der auch die KP Chiles angehört, 48 Mandate gingen an parteilose Kandidaten. Damit stellen linke und unabhängige Delegierte künftig die Mehrheit in der Versammlung. Das rechte Bündnis „Vamos por Chile“ des Präsidenten Sebastián Piñera kommt lediglich auf 38 Sitze. Nach einem Jahr der Massenproteste, die sich unter anderem an der Erhöhung der Metropreise entzündeten, hatte im vergangenen Oktober eine überwältigende Mehrheit in einem Referendum für eine Ablösung der noch aus Zeiten der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet (1973 – 1990) stammenden Verfassung gestimmt.
Bei den Kommunalwahlen, die zeitgleich stattfanden, siegte in Santiago Irací Hassler von der Kommunistischen Partei Chiles gegen den rechten Amtsinhaber Felipe Alessandri. Damit stellen die Kommunisten nun die Bürgermeisterin in Chiles Hauptstadt.