Seine erste Auslandsreise führte den neuen Vorsitzenden der Partei „Die Linke“ Jan van Aken in die Ukraine. Eine mutige Reise: „Ich weiß, dass mich einige wegen der Frage der Waffenlieferungen doof finden könnten“, fürchtete die selbsternannte Chef-Friedenstaube gegenüber der „Frankfurter Rundschau“. Schließlich hätten aber alle anerkannt, dass er in Solidarität vor Ort war und es viele Möglichkeiten der Unterstützung gebe. Und in Übergangsphasen auf dem Weg zu einem Waffenstillstand könne doch auch „alles“ diskutiert werden. Gegenüber „dem Kreml“ dürfe es keinerlei Rücksichtnahme geben: „Das sind die Aggressoren, die führen einen blutigen Krieg“ – erst gestern habe er sich in Butscha die Gräueltaten angeguckt, berichtete van Aken im „Deutschlandfunk“. Für einen ehemaligen Inspekteur der UN hält er wenig von Faktenlage und Beweisen. Von der BRD ist der Mann enttäuscht: Warum geht sie nicht „mit der ganzen Kraft des deutschen Staates“ gegen Russland vor? Mit Sanktionen und zum Beispiel dem Verkehrsrecht gegen die schrottreife russische Schattenflotte, die in europäischen Gewässern das Öl-Embargo unterlaufe? Er könne doch schließlich auch nicht einfach mit seinem kaputten Auto … Oh je.
Chef-Friedenstaube
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