Ein neues Benefiz-Doppelalbum von Lucha Amada

Bunt gegen rechts

Von Werner Lutz

bunt gegen rechts - Bunt gegen rechts - Lucha Amada, Musik - Kultur

Die Benefiz-Doppel-CD kann für 15 Euro bei www.jumpup.de bestellt werden.

Unter dem Titel „Lucha Amada II – love music. hate fascism“ ist vor kurzem der zweite Benefiz-Sampler des Musikkollektivs Lucha Amada erschienen. Es ist nach dem ersten Sampler, der 2011 von dem dj-Kollektiv produziert wurde, auch wieder ein Doppelalbum. Alle Erlöse aus dem Verkauf werden übrigens an antifaschistische Gruppen und Initiativen gespendet. Unter anderem geht ein Teil an NSU Watch NRW und an die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh.

Gerade weil die Auswahl der 38 Songs international ist, gibt es viele verschiedene Musikstile, die den Reichtum des Albums ausmachen. Trotzdem orientieren sich die Titel vorwiegend an Reggae und Ska und an Rap.

Die Musik fesselt nicht nur durch die vielen Rhythmen und die Buntheit der Instrumente und Sprachen, sondern auch durch die inhaltlichen Aussagen, die in den Texten getroffen werden.

Die Gruppe Raggabound widmet ihren Song „Refugees“ allen Geflüchteten und kritisiert darin den gesellschaftlichen und staatlichen Rassismus und ihre Institutionen (oder die Grenzschutzagentur „Frontex“).

Als Hommage an alle Opfer der Faschisten in Griechenland und den griechischen Rapper Killah P., der im Jahr 2013 von einem Mitglied der neofaschistischen Partei „Goldene Morgenröte“ ermordet wurde, gibt es ein Lied von ihm selbst.

Mit dem Song „Oury Jalloh“ verweist Carmel Zoum auf einen dunklen Teil bundesdeutscher Gegenwart. Oury Jalloh verbrannte 2005 in einer Dessauer Polizeizelle, soll sich angeblich – obwohl an den Händen gefesselt – selbst angezündet haben, nicht nur Gutachter aus England und Kanada bezweifeln diese offizielle Version.

Das Album ist als Hochformat mit einem bunten Cover erstellt und mit einem reichhaltigen Textteil versehen. Leider fehlen ausführliche Beschreibungen der Musikgruppen und Texte. Die Mission des DJ-Kollektivs Lucha Amada wird in einem Aufruf deutlich gemacht, worin es u. a. heißt: „… Wir begreifen uns als Teil einer antifaschistischen Gegenkultur, die die Rechte der Geflüchteten und die Opfer rassistischer Gewalt in den Vordergrund rücken will, die sowohl rassistische Täter als auch die Anheizer und Wegschauer benennt und bekämpft. Kämpfen wir zusammen mit den Geflüchteten gegen europäische Abschottungspolitik und Abschiebungen, gegen geistige Brandstifter, Bürgermobs und Nazi-Banden. – In Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt.“

Wie berechtigt und dringend notwendig das Anliegen von Lucha Amada ist, erleben wir tagtäglich mehr in den Ländern, die durch ihre Musikinterpreten und Songs auf den beiden CDs vertreten sind.

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"Bunt gegen rechts", UZ vom 12. Februar 2016



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