Bundeswehr-Einheiten wurden zum Gesundheitsamt in Essen abkommandiert, um die chronische Unterbesetzung im öffentlichen Dienst auszugleichen. Offenbar bemüht sich der Staat, bei der statistischen und behördlichen Kontrolle der Virusausbreitung ein bisschen was zu tun: Keine Daten, keine Kontrolle. Untätig bleibt Vater Staat, wenn es um die Situation der Beschäftigten auf den Krankenhausstationen und in Kitas geht: Keine Entlastung, keine Lohnerhöhung.
Die DKP hat dies zum Anlass genommen, um direkt gegenüber vom Gesundheitsamt in Essen ein Transparent aufzuhängen, auf dem mehr Personal im Gesundheitswesen gefordert wird, anstatt Bundeswehrsoldaten in der Behörde einzusetzen. Leider hatte der Sturm „Antonia“ die Befestigung des Transparentes aufgerissen. Die Genossinnen und Genossen, die sie ruhig und gewissenhaft reparierten, wurden von rund dreißig uniformierten Soldaten beobachtet. Rames (Name geändert) dauerte das zu lang. Er und ein weiterer Soldat aus seinem Zug boten ihre Hilfe an: „Der Spruch ist gut, aber das muss dann auch halten.“ Netter Typ, nette Propaganda.