Vom 1. bis zum 2. Juni fand der größte Bundeskongress der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) seit dem Jahr 2002 statt. Über 200 Delegierte aus über 100 Städten und Gemeinden kamen in Halle/Saale zusammen. Der Kongress war geprägt durch eine intensive, stellenweise kontroverse Diskussion. Das zeigte sich insbesondere in der Debatte und in den Abstimmungen zum Leitantrag. Fest machte sich dies an einem Änderungsantrag aus Baden-Württemberg. Der Landesverband hatte einen Vorschlag für eine Präambel vorgelegt, der an den Leitantrag von 2021 anknüpfte. Die Weiterentwicklung der VVN-BdA und die aktuellen Schwerpunkte der Arbeit seien aus den aktuellen politischen Entwicklungen und deren Analyse abzuleiten, dabei spielte die Friedensfrage eine wichtige Rolle. Bei der Abstimmung wie auch bei einer Wiederholungsabstimmung erhielten die Baden-Württemberger die Zustimmung von zwei Dritteln der Delegierten. Der Antrag hatte erkennbar nicht die Unterstützung der beiden Bundesvorsitzenden. Wegen des hohen Diskussionsbedarfs zur zukünftigen Ausrichtung der VVN-BdA wurde die weitere Beschlussfassung über den Leitantrag und andere Anträge vertagt. Es wurde beschlossen, den Kongress zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Für Überraschung sorgte das Wahlergebnis der Vorsitzenden. Zur Vorsitzenden wiedergewählt wurde Cornelia Kerth mit 134 Stimmen (63,5 Prozent). Florian Gutsche erhielt 116 (54,9 Prozent) von 211 abgegebenen Stimmen.
Bundeskongress der VVN-BdA
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