Laut dem britischen „Morning Star“ haben Gewerkschaften angekündigt, im gesamten Norden Irlands Bürgerversammlungen einzuberufen um die Lebenshaltungskostenkrise und Gegenmaßnahmen zu diskutieren.
Der NIC-ICTU, ein Dachverband von Gewerkschaften, der mehr als 200.000 Menschen im Norden Irlands vertritt, hat seine Kampagne „Workers Demand Better“ (Arbeiter fordern Besseres) am Dienstag dieser Woche in Stormont gestartet. Die Kampagne ist laut den Organisatoren eine Reaktion auf die Lebenshaltungskostenkrise und fordere „ernsthafte politische Lösungen“ für die schwierigen wirtschaftlichen Probleme.
Die Gewerkschaften beabsichtigen, ihre Botschaft mit einer Reihe von Bürgerversammlungen in Gemeinden in ganz Nordirland an die Öffentlichkeit zu bringen. Zudem sollen zu „strategischen Zeitpunkten“ Kundgebungen und Proteste abgehalten werden. Laut dem Stellvertretenden Generalsekretär der NIC-ICTU, Owen Reidy, beabsichtigt die Gewerkschaft Arbeiter im ganzen Norden Irlands zu mobilisieren und eine „fortschrittliche Bewegung“ anzuführen, die nach einem „Jahrzehnt der Lohnstagnation“ Besseres für die Arbeiter fordert. „Nach dem Ende von Covid-19 erwarteten die Arbeiter und ihre Familien ein neues Konzept für die Arbeit und die Entlohnung derjenigen, die arbeiten.“
Viele der Arbeiter, die während der Corona-Pandemie als „unverzichtbar“ gepriesen worden seien, würden nun mit Verachtung behandelt, so Reidy. „Sie haben genug und sind nicht bereit, weitere Lohneinbußen hinzunehmen. Deshalb wird es in der kommenden Zeit in ganz Nordirland zu beispiellosen Arbeitskampfmaßnahmen kommen.“ Die NIC-ICTU will mit Arbeitern und Gemeinden im ganzen Norden Irlands in Kontakt treten, Lobbyarbeit bei Politikern sowohl in Belfast als auch in Westminster betreiben, Proteste und Kundgebungen zu strategischen Zeitpunkten abhalten und fordern, dass die Arbeitnehmerrechte gestärkt werden, dass die Gewerkschaften Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern führen können. Zudem will die Gewerkschaft das fordern, was sie einen besseren Soziallohn nennt: besseren Zugang zu erschwinglichen Kinderbetreuungs-, Transport- und anderen Dienstleistungen.