Von 2002 bis 2009 war Brigitte Zypries unter Bundeskanzler Gerhard Schröder, dann auch unter Angela Merkel Bundesjustizministerin. Nach der Personalrochade in der SPD Anfang des Jahres übernahm sie von Sigmar Gabriel das Wirtschaftsministerium, sie selbst hatte damit wohl nicht gerechnet und es ist die letzte Station ihrer politischen Karriere.
Viel zu melden hatte sie seitdem nicht, zuletzt durfte sie verkünden, dass der Fluggesellschaft Air Berlin nach ihrer Insolvenzanmeldung 150 Millionen Euro Übergangskredit gewährt werde. Die an der Fledderei interessierten Unternehmen hörten es dankbar.
Ein aktuelles Papier ihres Ministerium stellt mit Erstaunen fest, dass „Deutschland nach wie vor ein Lohnproblem hat“, vor allem die Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen hätten vom Wirtschaftswachstum zu lange nicht profitiert. „Im Jahr 2015 waren die realen Bruttolöhne der unteren 40 Prozent zum Teil deutlich niedriger als 1995“, heißt es weiter. Ihr Arbeitsentgelt besitze heute weniger Kaufkraft als vor 20 Jahren. Einzige politische Meinung dazu: „Das ist nicht gerecht und ein Stachel im Zusammenhalt Deutschlands.“ Frau Zypries bereitet sich auf ihren gut dotierten Ruhestand vor, dann wird wohl Schluss sein mit solchen Plattitüden.