Laut Zahlen des gewerkschaftsnahen Instituts WSI haben von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Menschen mit niedrigem Einkommen besonders profitiert. Die Effekte reichten aber bis in die mittleren Lohnschichten. In Ostdeutschland seien die Zuwächse am größten, was dazu beigetragen habe, die Lohnungleichheiten in verschiedenen Regionen Deutschlands zu verringern.
Grundlage waren die Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe der Jahre 2008, 2013 und 2018. Diese enthält sehr detaillierte und im Vergleich zu anderen Erhebungen umfassende Daten zur Einkommenssituation von rund 42.000 Haushalten in Deutschland.
Das Plus in Ostdeutschland sei jedoch deshalb höher ausgefallen als im Westen, weil dort mehr Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten. Je niedriger die Einkommen, desto höher die Zuwächse durch den Mindestlohn, so das WSI.
Die Einkommen der Menschen mit höherem Einkommen seien ebenfalls gestiegen, allerdings weniger stark: Zwischen 2013 und 2018 betrug der Anstieg bei den oberen 30 Prozent der Verteilung im Osten durchschnittlich rund 14 Prozent und im Westen 11 Prozent.