Zwischen April und Juni dieses Jahres fanden im gesamten Bundesgebiet 47 faschistische Musikveranstaltungen, davon 24 Konzerte und 23 Liederabende, statt. Dies gab die Bundesregierung kürzlich auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion bekannt. 25 der besagten Veranstaltungen wurden offen beworben, zu 22 weiteren Musikveranstaltungen mobilisierte die Naziszene konspirativ.
Zu jeweils fünf Konzerten und Liederabenden nannte die Bundesregierung keine Besucherzahlen. Die verbleibenden 19 Konzerte seien von „insgesamt ca. 6 644 Personen besucht“ worden, die verbleibenden 18 Liederabende von insgesamt ca. 891 Personen. Seitens der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien wurden im ersten Halbjahr 2016 „43 Tonträger aufgrund Verherrlichung oder Verharmlosung des Nationalsozialismus und/oder aufgrund Verherrlichung oder Verharmlosung des Krieges und/oder aufgrund rassistischer Inhalte indiziert“. Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, erklärte, dass solche Musikveranstaltungen „eine aktive Werbung für die Ziele der Szene“ seien und die extreme Rechte „als attraktive Gestalterin jugendkultureller Freizeitangebote erscheinen“ ließen.