Zu „Den Menschen zugewandt“, UZ vom 6. November

Brauchen keine Belehrung

Ulrich Sander, Dortmund

Es begann mit der Baader-Meinhof-Gruppe, die sich selbst Rote Armee Fraktion (RAF) nannte und mit terroristischen Methoden als „Sozialrevolutionäre“ den Kampf gegen die kapitalistische Gesellschaftsordnung der BRD voranzutreiben vorgab. Die Linke in der BRD hat die RAF-Aktionen stets als individuellen Terror abgelehnt, der in seinen Wirkungen nur den Rechten diente. So zusammengefasst möchte ich ausdrücken, was ich zu Zeiten der RAF-Taten in der UZ schrieb. Ich war damals einer ihrer Redakteure. Nun darf mich eine ehemalige RAF-Angehörige in einem halbseitigen Artikel meiner Zeitung belehren, was „die Linke“ alles falsch gemacht habe – vor allem haben wir den Wert der DDR nicht richtig erkannt und dargestellt. Wir, die wir die DDR zu Recht als die größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterbewegung, darstellten. Ein alter Genosse schrieb mir zu dem Viett-Artikel: Eine solche „Belehrung“ ist eine Beleidigung für unsere Partei und sie hat mir und den vielen anderen Genossinnen und Genossen gerade noch gefehlt, für die nicht zuletzt die positive Haltung zur DDR eine der wichtigsten Begründungen für ihre Verurteilung zu langen Haftstrafen in der Adenauerzeit oder später dann zu Berufsverboten war.

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"Brauchen keine Belehrung", UZ vom 13. November 2020



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