Betr.: Völkerrechtswidrige Landnahme“, UZ v. 17.11. S.7

Blockade geduldet

Von Volker Wirth, Berlin

Dass eine solche Konferenz stattfinden konnte, ist ein großer Fortschritt. Denn dass es sich bei der Politik Israels in den (meisten) 1967 besetzten Gebieten um Siedlerkolonialismus handelt, ist offensichtlich. Dass die BDS-Kampagne – von ihr ist im Artikel leider keine Rede – gegen diese Politik und nicht gegen Juden oder Israelis gerichtet ist, sollte erwähnt werden. Ob man jedoch den Gazastreifen als „israelisch besetzt“ bezeichnen kann, ist m. E. fraglich; dort wurden alle Siedlungen aufgegeben, und de facto hat Israel dort keine militärisch-polizeiliche Macht (im Gegensatz zur Westbank), sondern belagert diesen m. E. letzten Rest des freien Palästina.

Ganz richtig wird von Idler gesagt, Israel errichte „auf der West-Bank ein ‚Apartheid-Regime‘“. Nicht im Gazastreifen! Es handelt sich dort also um eine Waffenstillstandslinie wie etwa in Zypern, in Korea oder in Kaschmir. Warum wird aber dann die israelische Blockade zu Lande (mit ägyptischer Hilfe) und zur See sowie in der Luft von der berühmt-berüchtigten „internationalen Gemeinschaft“ geduldet?

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Blockade geduldet", UZ vom 1. Dezember 2017



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol LKW.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit