Schön, dass der Film von Margarethe von Trotta über Rosa Luxemburg mit einem Artikel von Jenny Farrell in der UZ gewürdigt wird. Es ist ein in mehrfacher Hinsicht großartiger Film, was aus Farrells Artikel durchaus hervorgeht. Umso weniger kann ich glauben, dass die Artikelüberschrift ebenfalls von ihr stammt, weil sie dem Inhalt krass widerspricht.
Für den Film hat die Trotta sich mit einem Beraterteam, dem die Luxemburg-Spezialistin Annelies Laschitza angehörte, konsultiert. Er ist in der DDR zwar aufgeführt worden. Zu fragen ist allerdings, warum ein Film dieses Kalibers nicht in der DDR gedreht worden ist? Denn dort, in der DDR und nicht in der BRD, ist Literatur zur Luxemburg, wie ihre Tagebücher und Briefe, veröffentlicht worden. Dennoch ist es bestimmt kein Zufall, dass eine linke westdeutsche Regisseurin den Film schuf. Der Film ist konsequent aus Frauensicht gemacht. Er feiert eine Revolutionärin, die uns heute unverändert viel zu sagen hat. Er ist ein historisch-biografisches, bleibendes Kunstwerk. Das scheint von der Redaktion, die die Überschrift dazu liefert oder durchgehen ließ, nicht verstanden worden zu sein.