Zu „Die Ursache von Faschismus und Krieg besiegen“, UZ vom 5. Mai

Blanker Opportunismus

Thomas Mehner, Krefeld

„Die Ursache von Faschismus und Krieg besiegen“ – Dazu braucht es internationale marxistische Kompetenz; eine klassenbasierte Analyse der ökonomischen, sozialen, politischen, militärischen Weltsituation; die Anwendung der Leninschen Imperialismusanalyse auf die wachsende Weltkriegsgefahr; die Erkenntnisse der marxistischen Faschismusforschung, etwa Georgi Dimitroff (KI), Kurt Gossweiler (DDR) oder Reinhard Opitz (BRD); die Entwicklung darauf basierender international vernetzter Strategien gegen die Zerstörungszwänge des Monopolkapitalismus. Wir brauchen Antworten auf die Frage: Wie will die kommunistische Weltbewegung gegen imperialistische Klassenherrschaft, maximale Ausbeutung und Höchstprofite, gewaltsamen Expansionismus, Umweltzerstörung, die Unterwerfung der Menschen auch mit terroristischen Mitteln unter die Zwecke des Monopolkapitals vorgehen, wie die Menschen in den Kampf für ihre Klasseninteressen gegen die des Hauptfeindes im eigenen Land, des jeweiligen Monopolkapitals führen, wie realisiert man Einheits- und Volksfrontstrategien unter heutigen Bedingungen, und das in internationaler Solidarität?
Nichts davon. Stattdessen sollen die Kommunistischen Parteien „ihre sozialistischen Ideale verbreiten“. Dazu das große moralische klassenlose „WIR“, denn „es sei möglich, den Neofaschismus (…) zu besiegen, wenn es der Menschheit gelinge, zusammenzustehen“ und „die Einheit aller Menschen guten Willens“ herzustellen. Die Guten gegen die Bösen? Das ist komplette Theorielosigkeit, die Unfähigkeit zu klassenbasierter Analyse und marxistischer Strategiebildung, blanker Opportunismus, kritiklos in der UZ verbreitet.

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"Blanker Opportunismus", UZ vom 19. Mai 2023



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