Endlich erscheint einmal ein Artikel (wenn auch nur in Form einer Buchrezension) über den wesentlichen – ökonomischen – Grund der Schwierigkeiten und letztendlich des Scheiterns der DDR als sozialistischer Staat: der Übergang von der Warenproduktion zur planmäßigen Produktion von Gebrauchswerten wurde nicht bewältigt. Dass falsche Weichenstellungen an der ökonomischen Basis dann auch zu Fehleinschätzungen im ideologischen Überbau führten, davon zeugt das SPD-SED-Papier von 1987 (s. UZ vom 8.9.2017, S.10). Will man die Gründe für die Niederlage begreifen, so ist es unerlässlich, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen. Dabei ist es wenig hilfreich, die DDR mit einem Heiligenschein zu versehen und dadurch unantastbar zu machen. Seine eigene Ignoranz für ein Argument zu halten, wie Harald Bauer dies tut, ist der Sache auch nicht gerade förderlich.
Bitte kein Heiligenschein
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