Manchmal ist kein Bild besser als ein unpassendes, auf jeden Fall besser als ein inhaltlich falsches.
An mehreren Stellen im „Kapital“ und anderen Arbeiten haben ich und auch mein Freund Friedrich uns mit dem Wesen der Ausbeutung beschäftigt. Um es kurz zu machen: „Ausbeutung (Exploitation) ist Aneignung fremder Arbeit, d. h. Aneignung der Mehrarbeit der Produzenten, die über die zu ihrer Erhaltung notwendigen Arbeit hinausgeht. Nach der Form der Aneignung der Mehrarbeit, bzw. des Mehrprodukts, unterscheiden sich die Klassengesellschaften. Die kapitalistische Ausbeutung ist die (ohne außerökonomischen Zwang erfolgende) Aneignung der unbezahlten Mehrarbeit bzw. des Mehrprodukts in Form des Mehrwertes.“ (Marx-Engels-Lexikon, Seite 54)
Ausbeutung ist somit keine moralische Kategorie. In Bezug auf Nutztiere zur Produktion von Lebensmitteln oder als Arbeitstiere ist der Begriff ebenfalls fehl am Platze. In der kapitalistischen Produktionsweise ist die Agrikultur zu einem vom Kapital bestimmten Industriezweig geworden. Bodennutzung und Tierzucht sind in erster Linie Quellen von Profit, verbunden mit der Ausbeutung der Arbeitskräfte. Schluss sein muss mit den profitorientierten und amoralischen Methoden der Tierhaltung und der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
Fiktiver Brief von Karl Marx an die UZ-Redaktion, aufgeschrieben von Rainer Dörrenbecher, Neunkirchen
Besser kein Bild
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)