Stipendien der Hans-Böckler-Stiftung: Bewerbung bis zum 1. Februar möglich

Besser als BAföG

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung (HBS) ist eines von insgesamt 13 Begabtenförderungswerken in Deutschland. Nach eigenen Angaben gehört sie mit jährlich rund 2.400 Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Grundförderung und 450 in der Promotionsförderung zu den großen Förderwerken.

Wer studieren möchte, für den stellt sich die Frage der Finanzierung. Jugendliche aus der Arbeiterklasse haben häufig Anspruch auf Unterstützung gemäß Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Das gilt es zu prüfen, denn auch die HBS fördert gemäß der im BAföG festgelegten Kriterien. Die Höhe der Förderung ist vom eigenen Einkommen und dem der Eltern abhängig.

Ein Stipendium hat mehrere Vorteile: Erstens muss beim BAföG die Hälfte der erhaltenen Förderung nach dem Studium zurückgezahlt werden. Zweitens ist der BAföG-Höchstsatz zu niedrig, um davon ein Studium ohne Jobben oder Bettelbesuche bei Oma absolvieren zu können. Ab dem Wintersemester 2020/2021 beträgt dieser für Studierende unter 25 Jahren, die nicht im Haushalt ihrer Eltern leben, nur 752 Euro pro Monat. Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten zusätzlich zur Förderung, die sich am BAföG-Satz bemisst, ein pauschales Büchergeld von 300 Euro pro Monat. Außerdem bietet die HBS Seminare im In- und Ausland, Beratung, ein Netzwerk aus Studierenden, Lehrenden und Ehemaligen, Praktika, Studienaufenthalte sowie Sprachkurse.

Mehr als 60 Prozent der von der HBS Geförderten sind die ersten in ihrer Familie, die eine akademische Laufbahn einschlagen. Ein Drittel der Geförderten hat die Hochschulzugangsberechtigung über den zweiten Bildungsweg erlangt und 39 Prozent haben einen Migrationshintergrund.

Mit ihrer „Begabtenförderung“ will die Hans-Böckler-Stiftung einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit beim Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt leisten. Das bedeutet, dass sie anders als politische Stiftungen und Stiftungen, die rein nach „Leistung“ – also nach Noten – Stipendien vergeben, „bildungsbenachteiligte“ Bevölkerungsschichten berücksichtigt. Zudem gibt die HBS an, diejenigen fördern zu wollen, die sich „gewerkschaftlich, gesellschaftspolitisch und sozial“ engagieren.

Bewerbungsfristen
Stipendium für das (Fach-)Abitur:
1. Februar für das nächste Wintersemester (Bewerbungszeitraum 15. Dezember bis 1. Februar)
1. Juli für das nächste Sommersemester (Bewerbungszeitraum 15. Mai bis 1. Juli)
Stipendium für ein Studium:
1. Februar für das nächste Wintersemester (Bewerbungszeitraum 15. Dezember bis 1. Februar)
1. Juli (einschließlich) für das nächste Sommersemester (Bewerbungszeitraum 15. Mai bis 1. Juli)
Stipendium für die Promotion:
Die Fristen gelten sowohl für die Bewerbung einer Einzelpromotion als auch für eine Promotion im Rahmen eines Promotionskollegs oder einer Nachwuchsforschergruppe, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert werden.
31. Mai 2022 (Bewerbungsfenster öffnet 15. Februar 2022)
2. November 2022 (Bewerbungsfenster öffnet 15. August 2022)

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Besser als BAföG", UZ vom 21. Januar 2022



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol LKW.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit