Beschäftigte Frankreichs gegen die „Rentenreform“

Seit sechs Monaten kämpfen die Beschäftigten Frankreichs gegen die „Rentenreform“. Das kann ermüden, findet CGT-Generalsekretärin Sophie Binet, und weiß: „Das kalkuliert die Regierung ein.“ Sämtliche parlamentarischen und juristischen Möglichkeiten der Opposition, die per Dekret erlassene „Rentenreform“ doch noch zu stoppen, sind ausgereizt. Sie sind alle gescheitert an Präsident Macrons Missachtung der bürgerlichen Demokratie. So gesehen war es ein Erfolg, dass mehr als 900.000 Werktätige, Jugendliche und Rentner zum 14. Aktionstag gegen die „Rentenreform“ am 6. Juni in Frankreich auf die Straße gingen. Der Gewerkschaftsverband CGT jedenfalls zeigte sich zufrieden. Die Beschäftigten hätten mehr Betriebe bestreikt als bei vorangegangenen Aktionstagen. Dennoch zeigt die sinkende Beteiligung an den Aktionstagen, dass die Bewegung an Schwung verliert. CFDT-Generalsekretär Laurent Berger sagte am 6. Juni, dieser Aktionstag sei „natürlich der letzte zur Rentenfrage in diesem Format“, jetzt müsse es um andere Themen gehen. Die CGT werde weiterhin gegen die „Rentenreform“ kämpfen, erklärte Sophie Binet. Ziele seien jetzt aber auch, konkrete Fortschritte zu erkämpfen bei Lohnniveau, der Gleichstellung der Geschlechter und gegen Macrons Angriffe auf das Arbeitsrecht. Auch in ihren Worten klingt der Ausstieg aus der Forderung, die „Rentenreform“ in Rente zu schicken, wie hart und lang der Kampf auch werde, schon an.

Im Kampf gegen Macrons „Rentenreform“ zogen sämtliche Gewerkschaftsverbände Frankreichs erstmals in der Geschichte des Landes an einem Strang. Dabei habe man viel gelernt, betonte Binet kürzlich in einem Interview mit der Tageszeitung „L’Humanité“. Wie es mit der Intersyndicale, der formlosen Zusammenarbeit aller Gewerkschaften, zukünftig weiter geht, beratschlagen die Gewerkschaftsführungen am 15. Juni

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"Beschäftigte Frankreichs gegen die „Rentenreform“", UZ vom 16. Juni 2023



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