70.000 Menschen haben am Montag in Brüssel für mehr Kaufkraft und ein besseres Lohngesetz demonstriert. Dazu riefen die Gewerkschaftsverbände FGTB/ABVV, CGSLB/ACLVB und CSC/ACV auf. Zeitgleich streikten Beschäftigte mehrerer Branchen. So musste der Flughafen Brüssel sämtliche Starts an diesem Tag streichen. Stark eingeschränkt war auch der öffentliche Nahverkehr.
„Wir haben von Menschen erfahren, die auf der Arbeit duschen, um zu Hause Energie zu sparen, oder sogar auf der Arbeit schlafen, weil es zu teuer ist, jeden Tag mit dem Auto hin- und herzufahren.“ So beschrieb Gina Heyrman (FGTB) die Situation des Sicherheitspersonals und der Gepäckabfertiger auf dem Brüsseler Flughafen in der Tageszeitung „De Morgen“ vom Sonntag.
Ein Tarifvertragsgesetz von 1996 verbietet in Belgien freie Tarifverhandlungen. Die Löhne in der Wirtschaft dürfen nicht schneller steigen als in den Nachbarländern. Die FGTB wies darauf hin, dass belgische Unternehmen im letzten Jahr Rekordgewinne einfuhren. „Wir wollen endlich wieder über echte Lohnerhöhungen verhandeln“, fordert der Gewerkschaftsverband.