Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hat auf eine erhebliche Zunahme von Fehlzeiten aufgrund psychischer Leiden im ersten Halbjahr 2023 hingewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr habe die Zahl der durch psychische Erkrankungen verursachten Fehltage bei den Versicherten der KKH um 85 Prozent zugenommen. Am häufigsten wurden akute Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen diagnostiziert. Sie machten rund 41 Prozent der psychisch bedingten Krankschreibungen aus. Wie die Gewerkschaft ver.di unter Bezugnahme auf eine Sonderauswertung des DGB mitteilte, fühlen sich vor allem Beschäftigte in Pflegeberufen bei der Arbeit gehetzt. Die wesentliche Ursache dafür sei die viel zu knappe Personaldecke. Ebenfalls belastend sei der Widerspruch zwischen „fachlichen Ansprüchen an die eigene Arbeit und der alltäglichen Wirklichkeit“. Ähnliche Schwierigkeiten würden auch häufig in den Sozial- und Erziehungsberufen auftreten. Die Folgen seien nicht nur Burnout und andere psychische Erkrankungen, sondern auch die Flucht aus dem Beruf. Abhilfe könnten nur bedarfsgerechte Personalvorgaben schaffen.
Belastung steigt
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