In den rund 50 Tagen des Gazakriegs Mitte vergangenen Jahres wurden 2 251 Palästinenser getötet. 1 462 davon seien Zivilpersonen gewesen, darunter 299 Frauen und 551 Kinder. Auf israelischer Seite seien 67 Menschen umgekommen, darunter sechs Zivilisten. Das listet die Untersuchungskommission der UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) in ihrem am Montag veröffentlichten Bericht auf.
Der UNHCR-Report kommt zu dem Schluss, dass von beiden Seiten Kriegsverbrechen begangen wurden und fordert juristische Schritte gegen die Täter. „Das Ausmaß der Zerstörung und das menschliche Leid in Gaza war beispiellos und wird sich noch nach Generationen auswirken“, sagte die Kommissionsvorsitzende Mary McGowan Davis.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu wies den Bericht noch vor dessen Erscheinen zurück: „Israel begeht keine Kriegsverbrechen. Israel verteidigt sich gegen eine mörderische Terrororganisation, die zur Zerstörung unseres Staates aufruft.“ Die Untersuchungskommission sei eine „berüchtigt tendenziöse Institution mit einem offensichtlich tendenziösen Mandat“, heißt es in der Stellungnahme des israelischen Außenministeriums.
Auch die palästinensische Hamas kritisierte die Untersuchung. Ihr Sprecher Ghazi Hamad sagte, Opfer und Mörder würden in ein falsches Verhältnis gebracht. Das Ziel der palästinensischen Raketen und Granaten seien israelische Militäreinrichtungen und nicht die Zivilbevölkerung.