Am 15. November konnte die Lesung zu Ronald M. Schernikaus „Die Tage in L.“ in der Leipziger Messemagistrale stattfinden. Die Veranstaltung musste dorthin verlegt werden, weil das Pöge-Haus, wo der Abend eigentlich stattfinden sollte, seine bereits erteilte Zusage zurückgezogen hatte. Die „Ansichten und Werte des Veranstalters SDAJ zur aktuellen Lage in Israel und Gaza“ deckten sich „nicht mit denen des Vereins“, so die Begründung. UZ berichtete am 10. November.
In lockerer Atmosphäre lasen Misa von der SDAJ und UZ-Autor Ken Merten Textpassagen vor und diskutierten über Hintergründe und Zusammenhänge. Zusätzlich gab es einen umfassenden Einblick in das Leben Schernikaus und seinen politischen Werdegang. Ellen Schernikau, Ronalds Mutter, konnte leider nicht anwesend sein, hatte aber eine Grußadresse verfasst, in der sie unterstrich, wie wichtig Leipzig für ihren Sohn war. „Die glücklichste Zeit“, wie es in „Die Tage in L.“ heißt und sich auch auf der Gedenktafel an Schernikaus Wohnort zwischen 1986 und 1989 in der Universitätsstraße findet.
Die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, weit über den Kreis von SDAJ und DKP hinaus, erlebten einen interessanten Abend, der nicht nur Erkenntnisse über Schernikau und die DDR, sondern auch zur aktuellen Lage vermittelte. Bei Sekt, Bier und Knabbereien – von Schernikaus liebsten Schlagern unterlegt – gab es im Anschluss noch ausreichend Zeit zum persönlichen Gespräch und zur Abgabe einer Unterstützungsunterschrift für die DKP zur EU-Wahl.